Das Rote Wien

100 Jahre nachdem die Sozialdemokratie sich bei der ersten Gemeinderatswahl nach allgemeinem Wahlrecht für Männer und Frauen durchsetzt, ist Wien nach wie vor als Vorreiterin für den sozialen Wohnbau bekannt. Die Wurzeln gehen zurück auf die Zeit des Roten Wien. Getrieben von dem Vorhaben, die Lebensbedingungen der Bewohner*innen nach dem Grundsatz Licht, Luft und Sonne maßgeblich zu verbessern, startet die sozialdemokratische Arbeiterpartei ein Reformprogramm, das die Stadtentwicklungs- und Wohnbaupolitik sowie das Stadtbild bis heute prägt.

Das Rote Wien war ein ganzheitliches gesellschaftspolitisches Experiment. Es manifestierte sich unter anderem in Arbeits-, Sozial- und Gesundheitspolitik sowie im Bildungswesen. Seine materielle Umsetzung findet es vor allem in den rund 380 Gemeindebauten, die im Zuge zweier Wohnbauprogramme realisiert wurden.

Im Zentrum der Exkursion stehen die berühmten Wohnhausanlagen Karl-Marx-Hof und Sandleiten-Hof mitsamt ihrem besonderen infrastrukturellen Angebot. Zwei konträren städtebaulichen Modellen folgend, stehen die beiden Wohnhausanlagen exemplarisch für die Charakteristika und Besonderheiten des kommunalen Wohnbaus jener Zeit.

Treffpunkt: U4 Heiligenstadt (Ausgang U-Bahn Station, vor der Bäckerei Anker)

• Karl-Marx-Hof, Karl Ehn 1930
• Fahrt mit S-Bahn
• Wohnhausanlage Sandleiten, Emil Hoppe, Otto Schönthal, Franz Matuschek, Siegfried Theiss, Hans Jaksch, Franz Krauß, Josef Tölk 1928
• Kongresspark, Erich Leischner (Entwurf) 1927

Ende: Kongressbad, Erich Leischner 1928