Experimentierfreudige Bauherr*innen, wegweisende Architekt*innen, ein liberales Baurecht und eine offene Bevölkerung sind dafür verantwortlich, dass im Ländle seit fünf Jahrzehnten eine ganz besondere Dichte an interessanter Architektur entsteht.
Als eine „Synthese von konstruktiver und räumlicher Vernunft“ bezeichnete Friedrich Achleitner das Werk von Hans Purin, einem Mitbegründer der „Vorarlberger Baukünstler“ in den 1960er Jahren. Seit damals gilt Vorarlberg als Vorzeigeregion, wenn es um ressourcenschonende und formal schlüssige Architektur geht. Eine Insel der Seligen ist aber auch das westlichste Bundesland nicht mehr. „Schaffa, schaffa, Hüsle baua“ war lange Zeit Programm für die Bevölkerung. Neben vereinzelten Versuchen, verdichtetes Wohnen durchzusetzen, entstanden viele Einfamilienhäuser – augenzwinkernd als „Holzkisten in der Landschaft“ bezeichnet. Mit Blick auf die voranschreitende Zersiedelung stellt sich auch hier die Frage nach der Zukunft eines nachhaltigen Bauens.
Hans Purin, Siedlung Halde, Bludenz, Vorarlberg, AT, 1965–1967
© Architekturzentrum Wien, Sammlung, Foto: Friedrich Achleitner
Architektengemeinschaft C4, Kindergarten und Volksschule, Nüziders, Vorarlberg, 1959–1963
© Architekturzentrum Wien
Gunter Wratzfeld, Jakob Albrecht, Eckhard Schulze-Fielitz, Achsiedlung, Bregenz, 1971–1982, Lageplan
© Architekturzentrum Wien, Sammlung
Gunter Wratzfeld, Jakob Albrecht, Eckhard Schulze-Fielitz, Achsiedlung, Bregenz, 1971–1982, niedriggeschossige Punkthäuser gruppieren sich um zahlreiche Höfe
© Architekturzentrum Wien, Sammlung, Foto: Margherita Spiluttini
Rudolf Wäger, Siedlung Ruhwiesen, Schlins, 1971–1973,
Eingabeplan mit Südansicht der sich flach im Gelände entwickelnden Siedlung
© Architekturzentrum Wien, Sammlung
Rudolf Wäger, Siedlung Ruhwiesen, Schlins, 1971–1973,
Außenansicht der verdichteten Flachbausiedlung
© Architekturzentrum Wien, Sammlung
Rudolf Wäger, Siedlung Ruhwiesen, Schlins, 1971–1973,
Innenraum
© Architekturzentrum Wien, Sammlung, Foto: Friedrich Achleitner
Hans Purin, Siedlung Halde, Bludenz, 1965–1967, Blick auf den aus neun Häusern bestehenden zweiten Teil der Siedlung
© Architekturzentrum Wien, Sammlung, Foto: Friedrich Achleitner
Matthias Hein, Kinderhaus, Kennelbach, 2017–2019, der markante Holzbau des Kinderhauses in ländlicher Umgebung
© Foto: David Schreyer
Matthias Hein, Kinderhaus, Kennelbach, 2017–2019, bemalbare Wände des Hauses im Haus
© Architekturzentrum Wien, Sammlung
Helena Weber, Haus am Fels, Feldkirch, 2012–2015, Blick ins Atrium
© Foto: Adolf Bereuter
Cukrowicz Nachbaur Architekten, vorarlberg museum, Bregenz, 2007–2012,
Fassadendetail mit Schriftzug und charakteristischer Struktur aus unterschiedlichen Flaschenböden
© Foto: Hanspeter Schiess
Cukrowicz Nachbaur Architekten, vorarlberg museum, Bregenz, 2007–2012, Eingangsfassade
© Foto: Adolf Bereuter
Karl Sillaber, Mitglied der Architektengemeinschaft C4, und Matthias Hein im Gespräch vor der imposanten Bergkulisse rund um die Volksschule in Nüziders, erbaut 1959–1963 von der Architektengemeinschaft C4.
© Foto: Nikolai Dörler
Architektengemeinschaft C4, Volksschule, Nüziders, 1959–1963, spielende Kinder im Pausenhof zwischen den beiden Klassentrakten
© Architekturzentrum Wien, Sammlung, Foto: Erika Sillaber
bernardo bader architekten, Islamischer Friedhof, Altach, 2007–2012,
Lichtstimmung im Hof
© Architekturzentrum Wien, Sammlung
bernardo bader architekten, Islamischer Friedhof, Altach, 2007–2012,
Blick auf die ornamentale Holzwand und den Innenhof
© Foto: Adolf Bereuter
Im fünften SammlungsLab zeigen wir Highlights der Baukünstler Hans Purin, Rudolf Wäger, Gunter Wratzfeld und der Architektengemeinschaft C4 aus der Sammlung des Az W und stellen diese in Bezug zu Werken von jüngeren Generationen Vorarlberger Architekt*innen: ARTEC Architekten, bernardo bader architekten, Cukrowicz Nachbaur, Matthias Hein, Helena Weber. Den Generationendialog nehmen wir wörtlich und bitten „Alt“ und „Jung“ zu Gesprächen über prägende Bauten und Protagonist*innen. Wo liegen und lagen die Stärken der Architektur in Vorarlberg, wo die blinden Flecken? Welche Einsichten aus den 1960er Jahren haben bis heute nicht an Aktualität verloren?
Der Eröffnungsabend
Eröffnung "Vorarlberg - Ein Generationendialog", 04.12.2019
© Foto: eSeL
Eröffnung "Vorarlberg - Ein Generationendialog", 04.12.2019
© Foto: eSeL
Eröffnung "Vorarlberg - Ein Generationendialog", 04.12.2019
© Foto: eSeL
Eröffnung "Vorarlberg - Ein Generationendialog", 04.12.2019
© Foto: eSeL
Eröffnung "Vorarlberg - Ein Generationendialog", 04.12.2019
© Foto: eSeL
Eröffnung "Vorarlberg - Ein Generationendialog", 04.12.2019
© Foto: eSeL
Eröffnung "Vorarlberg - Ein Generationendialog", 04.12.2019
© Foto: eSeL
Eröffnung "Vorarlberg - Ein Generationendialog", 04.12.2019
© Foto: eSeL
Eröffnung "Vorarlberg - Ein Generationendialog", 04.12.2019
© Foto: eSeL
Eröffnung "Vorarlberg - Ein Generationendialog", 04.12.2019
© Foto: eSeL
Eröffnung "Vorarlberg - Ein Generationendialog", 04.12.2019
© Foto: eSeL
Eröffnung "Vorarlberg - Ein Generationendialog", 04.12.2019
© Foto: eSeL
Die Ausstellung wird von 17.03.–16.05.2020 im vai, Vorarlberger Architektur Institut gezeigt.
Kuratorin: Sonja Pisarik, Az W
Mitarbeit: Katrin Stingl, Az W
Gestaltung: Robert Rüf