Ausstellung

Vom Besteck zur Fertig­haus­siedlung: Der Architekt und Designer Carl Auböck (1924–1993)

Do 05.09.2024 – Mo 04.11.2024 täglich 10:00–19:00
Schwarz-Weiß-Foto mit Bungalow mit Glasfront

Carl Auböck/Roland Rainer, Fertigteilsiedlung, Gartenansicht eines Siedlungshauses, Veitingergasse, Wien 13, 1953–1954
© Architekturzentrum Wien, Sammlung, Foto: Roland Rainer

Als Mitglied einer Familiendynastie, die seit mittlerweile 125 Jahren für zahlreiche Architektur- und Designklassiker verantwortlich zeichnet, sorgte Carl Auböck III. mit seinen Bauten und Produktdesigns nach 1945 für einen Innovationsschub in Österreich.

Anlässlich seines 100. Geburtstags und der Übernahme des Nachlasses in die Sammlung gibt die Ausstellung doppelte Einblicke – in Auböcks Werk und in die Sammlungsarbeit des Az W. Wie eine überdimensionale Archivbox öffnet sich die Ausstellung mit Originalmaterialien aus dem kosmopolitischen Leben und Schaffen von Carl Auböck. Tauchen Sie ein in Pläne, Skizzen, Fotos und weitere Fundstücke des Archivs, und schauen Sie dem Sammlungsteam des Az W bei der Arbeit vor Ort über die Schulter!

Carl Auböck absolvierte mehrere handwerkliche Ausbildungen und ein Architekturstudium an der TH Wien, bevor er Anfang der 1950er-Jahre in die USA ging. Früher als andere österreichische Architekt* innen kam er durch ein Postgraduate-Studium am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston mit Vertreter*innen der Internationalen Moderne in Kontakt. Die in den USA erlernten Methoden der seriellen Vorfertigung von Gebäuden und Bauteilen prägten seine Wohnbauten in Wien. Auböcks weit gefasster Architektur- und Designbegriff reichte von stadtplanerischen Agenden über den Bau von Einfamilienhäusern und Wohnhausanlagen bis zur Gestaltung von Gebrauchsgegenständen wie Essbesteck und Skimode. Er entwarf für bekannte Firmen wie Tyrolia, Riedel Glas und Neuzeughammer Ambosswerk eine Reihe von technisch innovativen Produkten, die auch in der Formgebung neue Maßstäbe setzten.

Das Ausstellungsformat des „Living Archive“ bietet eine Bühne für das vielfältige Schaffen von Carl Auböck, aber auch für unsere Sammlungsarbeit, die nicht auf den bloßen Erhalt, sondern auf neue Zugänge und Forschungen setzt. Mehrmals werden in der Gesprächsreihe „Out of the Box“ Zeitzeug* innen und Expert*innen zu Gast sein.

„Es ist egal, ob man einen Stadtteil oder ein Essbesteck entwirft, es ist beides Design.“
(Carl Auböck III.)

Kuratorinnen: Sonja Pisarik & Monika Platzer, Az W
Ausstellungsgestaltung: asphalt Kollektiv für Architektur (Natascha Peinsipp, Felix Steinhoff)
Ausstellungsgrafik: Stella Rollny Kucher

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