Führung
Überblicksführung WeinArchitektur September
Vom Keller zum Kult
Internationale Stararchitekten entwerfen und bauen weltweit spektakuläre neue Weingüter. Parallel dazu hat sich in Österreich in den letzten Jahren eine einzigartige neue Szene der WeinArchitektur auf breiter Front bemerkbar gemacht.
Mit der neu definierten Bauaufgabe hat sich eine eigene Architektursprache entwickelt, die sich zwischen sensiblen Annäherungen an traditionelle Bauformen und selbstbewussten Interpretationen heutiger Anforderungen bewegt. Gleichzeitig hat sich das Konsumentenverhalten drastisch verändert: von wenigen elitären Kennern neben undifferenziertem Massenkonsum hin zu einer Kultur der Nuancierung und qualitativen Wahrnehmung auch in breiten Schichten der Gesellschaft.
Diesem Phänomen widmet das Architekturzentrum Wien ab dem 22. September 2005 eine große Ausstellung. Sie wird eine Auswahl von rund 20 wichtigen internationalen Projekte und Bauten präsentieren: von Argentinien bis Ungarn, von Mario Botta, Herzog de Meuron, José Rafael Moneo, Frank Gehry u.v.m.
Der besondere Fokus aber liegt auf der österreichischen Situation von rund 70 Projekten, die in den letzten Jahren in Niederösterreich, Burgenland und der Steiermark entstanden sind. Präsentiert werden Bauten von Wilhelm Holzbauer bis Steven Holl, von propeller z bis g2plus, von Anton Mayerhofer bis Andreas Burghardt u.v.m.
In der Ausstellung im Az W wird damit die sensationelle qualitative Entwicklung der österreichischen Winzer – 20 Jahre nach dem Weinskandal – aufgezeigt. Ebenso werden die neuen Produktionsweisen, die im Hintergrund wirkenden Förderungssysteme und die Vermarktungsstrategien thematisiert. Präsentiert wird, wie mit Hilfe der Architektur die Identitäten des neuen, berechtigten Selbstbewusstseins transportiert werden.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.