Ausstellung

SYNWORLD – playwork:hyperspace

soft structures

Do 27.05.1999 – Mo 31.05.1999
Ausstellungsplakat

Ausstellungsplakat: SYNWORLD - playwork:hyperspace
© t0/Institut für Neue Kulturtechnologien

„Es ist immer interessanter, eine Bestandsaufnahme dessen zu machen, was die Maschine für uns tun möchte, als mit der Frage zu beginnen, was wir uns von der Maschine wünschen“. (Greg Lynn)

„An dem Tag, da die Form meiner Gebäude durch den Computer bestimmt wird, werde ich mich von der Architektur verabschieden.“ (Peter Eisenman)

„Who’s interested in „being human“? Only robots are!“ (Lars Spuybroek / NOX)

In der Architektur kristallisiert sich eine Generation heraus, die mit digitalen Entwürfen auf sich aufmerksam macht. Erstmals entwerfen heute Architekten komplexe nicht-euklidische Formen, die zu berechnen und umzusetzen ohne 3D Software unmöglich wäre. Einige dieser Architekten verwenden Computer, um komplexe dynamische und räumliche Systeme zu berechnen, wie sie auch z.B. bei Wetterprognosen, integralen Verkehrsleitsystemen, etc. auftreten. Andere wiederum produzieren Entwürfe für „variable“ oder interaktive Gebäude mit Flüssigkristallverkleidungen, die wie riesige Bildschirme funktionieren, auf denen Daten jeder Art übertragen werden können

Die neue „Cyberarchitektur“ ist für ihre Vertreter nichts weniger als eine soziale und räumliche Revolution, eine Möglichkeit, sich von den einengenden Gebäuden der Vergangenheit zu befreien. Radikal denkende Architekten preisen den Computer bewusst als eine destabilisierende Kraft, welche die prägenden Parameter aufheben soll, die die Architektur seit Jahrhunderten kennt: Form und Funktion, Innen und Aussen, Oberfläche und Struktur, und besonders entscheidend, die Rolle des Architekten selbst. Anstelle der Suche nach der „richtigen“ Form tritt die Suche nach der Information und deren Transformation. Der Einsatz von Rechnern und digitalen Medien löst sich vom ursprünglichen Werkzeuggedanken und beeinflusst vielmehr inhaltlich die Konzeption von Raum und Architektur.

Bleiben die Fragen, ob Architektur eine fest in der starren Realität der physikalischen Tatsachen – Boden und Wände, Bauherren und fixe Budgets – verankerte Profession bleiben wird. Kann, beziehungsweise, wird sie sich den gesellschaftlichen und technologischen Veränderungen anpassen? Wieweit die neuen Theorien und Entwurfsprozesse bereits fortgeschritten sind, versucht der Beitrag des Architekturzentrum Wien im Rahmen der Ausstellung SYNWORLD zu verdeutlichen.

Es werden Projekte und Bauten von Asymptote (USA), Karl S. Chu (USA), Greg Lynn (USA), Kas Oosterhuis (NL), NOX/ Lars Spuybroek (NL) sowie der ETH Zürich, Professur für CAAD (CH), der TU Darmstadt, Lehrstuhl für CAD in der Architektur (D) und das Futurelab der Ars Electronica (A) vorgestellt.

SYNWORLD – playwork:hyperspace

SYNWORLD ist eine interaktive Ausstellung, die das Publikum einlädt, die neuesten virtuellen Spielwelten und Simulationen in Unterhaltungselektronik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst zu erkunden, mit ihnen zu spielen und diese selbst mitzugestalten.

SYNWORLD zeigt erlebbare Beispiele namhafter Firmen der Spieleindustrie, Anwendungen und interaktive Visualisierungen u.a. aus den Bereichen Architektur, Medizin, und Industrie.

SYNWORLD eröffnet neue Möglichkeiten des spielerischen Umgangs mit Lernen und legt dabei den Schwerpunkt auf die künstlerische Auseinandersetzung mit hypermedialen Welten und partizipativen virtuellen Environments.
SYNWORLD – playwork:hyperspace konfrontiert die BesucherInnen mit dem Einfluss, dem der Einzelne täglich in den vielfältigsten Erscheinungsformen ausgesetzt ist: seien es die strahlend weissen Zähne und Bürsten mit Schwingkopf aus der Zahnpasta Werbung oder die „virtuelle Überfrau“ Lara Croft im Kult-Computerspiel „Tomb Raider“.

Künstler beschäftigen sich in ihren Arbeiten immer mehr mit dem Einsatz von hypermedialen narrativen Strukturen, der Gestaltung von partizipativen virtuellen Environments, und der Technologie komplexer Systeme. SYNWORLD präsentiert in der Ausstellung Arbeiten der wichtigsten KünstlerInnen und ArchitektInnen, u.a. Ulrike Gabriel (D), Knowbotic Research (D), Keisuke Oki (JP), Calin Dan (RO/NL) und Anne-Marie Schleiner (USA), Asymptote (USA), Karl S. Chu (USA), ETH Zürich, Professur für CAAD (CH), Greg Lynn (USA), Kas Oosterhuis (NL), Lars Spuybroek (NL).

Im Rahmen der Ausstellung findet am Samstag, 29. Mai 1999 von 14.00 Uhr bis 20.00 Uhr im Museumsquartier ein Symposium statt.

SYNWORLD
Die Ausstellung - 01
© t0/Institut für Neue Kulturtechnologien, Foto: Pez Hejduk
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Die Ausstellung 02
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