Ausstellung
Sturm der Ruhe. What is Architecture?
Eröffnung: Mittwoch, 10. Oktober 2001, 18:00 Uhr
Öffnungszeiten: Täglich 10:00 – 19:00 Uhr
Die Eröffnungsausstellung „Sturm der Ruhe. What is Architecture?“ des neuen Architekturzentrum Wien hat bewusst eine programmatische Botschaft. Eine Institution, die selbst der Mediatisierung und Propaganda von Architektur verpflichtet ist, muss genau zum Zeitpunkt der eigenen Neupositionierung diesen Mechanismus hinterfragen.
Ausgangspunkte dafür sind Situationen und Bauten, die auf den ersten Blick eigentlich gar nicht Architektur sind, scheinbar lapidare Lösungen, die dennoch höchste konzeptionelle Kompetenz besitzen. Das Nichts ist nicht nur nichts – von diesem Nullpunkt der medialen Verwertbarkeit entwickeln sich die persönlichen und körperlichen Erfahrungen einer neuen Architektur.
Zu der Ausstellung ist ein gleichnamiger Katalog in deutscher und englischer Sprache erhältlich.
Führungen:
Spezielles Führungsangebot im Rahmen des Partnerprogramms!
Information:
Ulrike Kahr-Haele
Telefon: ++43 1 522 31 15 – 23
E-Mail: press@azw.at
Gefördert von:
Stadtplanung Wien
Wien Kultur
Kunst Bundeskanzleramt
Arch+Ing, W, NÖ, B
Zumtobel Staff
Presseinformation
Pressepreview: Mittwoch, 10. Oktober 2001,11:00 Uhr
Eröffnung: Mittwoch, 10. Oktober 2001,18:00 Uhr
Ausstellung: Donnerstag, 11. Oktober 2001 bis Montag, 04. März 2002
Öffnungszeiten: Täglich 10:00 – 19:00 Uhr
Führungen: Spezielles Führungsangebot im Rahmen des Partner-Programms!
Eintrittspreise: 7.00.- EUR (96,32 ATS) / 4.50.- EUR (61,92 ATS)
Presse / Information:
Ulrike Kahr-Haele
T ++43 1 522 31 15 – 23
F ++43 1 522 31 17
E-Mail: press@azw.at
Die Eröffnungsausstellung des neuen Architekturzentrum Wien hat bewusst eine programmatische Absicht. Ein Zentrum der Architektur, das selbst der Vermittlung und Propaganda von Architektur verpflichtet ist, muss zum Zeitpunkt seiner Neueröffnung und Neupositionierung diesen Mechanismus hinterfragen.
Architekturausstellungen zeigen immer Dokumente und Verweise auf real Gebautes. Diese Darstellbarkeit des immer Abwesenden wird in „Sturm der Ruhe. What is Architecture?“ thematisiert, nach neuen Möglichkeiten der Vermittlung wird gesucht.
Warum „Sturm der Ruhe. What is Architecture?“
„Wir haben sehr intensiv am Thema dieser Eröffnungsausstellung gearbeitet und begannen zunächst mit der Recherche des Minimalismus heute. Nicht nur in der Architektur, auch in der Kunst bis hin zum Lifestyle. Die Frage dabei war aber keine stilistische oder formale, sondern warum diese reduzierten Räume eine derartige Faszination ausüben? Dies führte weiter hin zu Fragen der Wahrnehmung und der räumlichen Erfahrung, da das Spektakuläre, auch Minimalistische, oftmals das Erfahren nach dem Staunen nicht mehr zulässt. Die Mediatisierung von Architektur liegt wie eine wasserdichte Folie über den Objekten. Der Markt verlangt nach Sensationen und fragt nicht mehr nach tatsächlichen Qualitäten. Qualitäten der Architektur wollten wir deshalb im und am Unspektakulären bewusst machen. Deshalb „Sturm der Ruhe. What is Architecture ?“. Dietmar M. Steiner
Was ist „Sturm der Ruhe. What is Architecture?“
Material dieser Ausstellung sind Situationen und Bauten, die auf den ersten Blick für den Laien keine architektonische Absicht erkennen lassen. Scheinbare und wirkliche lapidare Lösungen, die dennoch Stimmungen und Atmosphären der Architektur erzeugen.
Das Nichts ist nicht nur nichts – von diesem Nullpunkt der medialen Verwertbarkeit entwickeln sich die persönlichen und körperlichen Erfahrungen der Architektur. Projekte, die in herkömmlichen Publikationen mitunter glatt und kühl wirken, eröffnen bei anderer Betrachtungsweise optisch-sinnliche Parameter. Die immateriellen Faktoren der Architektur, wie Stimmung, Atmosphäre, Geruch, Wahrnehmung, Spuren des Gebrauchs oder haptische Qualitäten sollen für den Besucher erfahrbar werden. Rund 30 derartige Situationen werden in „Sturm der Ruhe. What is Architecture?“ in verschiedenen Formen präsentiert:
– Eigens für diese Ausstellung produzierte Videos u.a. von Larry Bercow, Elfie Semotan, Anita Witek und Gregor Neuerer präsentieren individuelle Wahrnehmungen von architektonischen Situationen.
– Fotoprojekte von u.a. David Franck, Jeremy Edwards, Raimund Abraham/Josef Dapra, Fi McGhee, Bas Princen, Sissi Farassat, u.a. zeigen die konzeptionellen, strukturellen und alltäglichen Potentiale von Räumen jenseits der klassischen Architekturfotografie.
– Modelle, Materialien und Zeichnungen, die nicht verkleinerte Vorstufen von Architektur zeigen, sondern die Dichte von Konzepten und Ideen, die hinter Entwürfen und der Materialität des Gebauten stehen.
– Neben anonymen Architekturen sind u.a. Projekte von Kurt Kappa-Kocherscheidt, Adolf Loos, Heinz Frank, Herzog & de Meuron, Haus-Rucker-Co, Cukrowicz + Nachbaur, Morger & Degelo / Christian Kerez, Gigon + Guyer, Dominique Perrault, Lacaton & Vassal, Thomas Bernhard, Gluckman Mayner Architects, John Pawson, Donald Judd, Adolf Krischanitz, Gerhard Merz, Diener+Diener, Riegler & Riewe zu finden.
Der Raum der Ausstellung
Eine der vornehmsten Aufgaben von Architektur ist die Erzeugung von Wohlbefinden, Stimmung und Atmosphäre. Dieser Vorstellung folgt die Gestaltung des Ausstellungsraumes von Eichinger oder Knechtl in der Neuen Halle des Architekturzentrum Wien. Der ganze Raum – Boden, Wände, Decke – wird in eine einzige Farbe gehüllt sein. In acht offenen Kojen werden die einzelnen Themengruppen der Ausstellung präsentiert. Zentrales Element der Ausstellung ist ein großer Screen, auf dem eine 60 Minuten dauernde Videomontage von Eichinger oder Knechtl projiziert wird, welche auf den für die Ausstellung produzierten Videos basiert.
Der Katalog
Als ein wichtiger Bestandteil der Ausstellung wird ein Katalog erscheinen, der die in der Ausstellung präsentierte Sicht der Architektur mit einer Zusammenstellung bereits veröffentlichter Texte, wie Interviews mit Architekten, Aufsätze aus der internationalen Architektur-, Kunst- und Kulturtheorie sowie philosophischer Tagebuchnotizen begleitet. Ein eigenständiger Bildteil wird sich der offiziellen medialen Abbildung der in der Ausstellung vertretenen Architekturen widmen. Im Rundgang durch die Ausstellung ergeben sich dadurch spannungsreiche Gegenüberstellungen der Architekturdarstellung.
Texte von:
Marc AugZ, Gernot Böhme, Diller & Scofidio, Gigon + Guyer, Herzog & de Meuron, Donna Harraway, K. Michael Hays, Rosalind Krauss, Michelle Murphy, John Pawson, Merleau Ponty, Mark Rakatansky, Bruno Reichlin, Michel Serres, Martin Steinmann, Wilfried Wang u. a.
Der Katalog erscheint in englischer und deutscher Ausgabe im Pustet Verlag. Die grafische Gestaltung des Katalogs machte Martha Stutteregger, die schon das graphische Konzept für das Architekturfestival „80 Tage Wien“ erstellte und gemeinsam mit Florian Pumhösel den neuen grafischen Auftritt des Museums Moderner Kunst – MUMOK SLW – entworfen hat. 348 S., 70 Abbildungen.
Konzept:
Dietmar M. Steiner, Kerstin Gust, Johannes Porsch