Präsentation
Preisverleihung: Otto Wagner Städtebaupreis 2007
Preisverleihung und Ausstellungseröffnung
Veranstaltungsort: Österreichische Postsparkasse / Großer Kassensaal, Georg Coch-Platz 2, 1010 Wien
Begrüßung: Stephan Koren, Generaldirektor Österreichische Postsparkasse
Einleitung: Dietmar Steiner, Direktor Az W
Zur Jurierung spricht Christoph Lammerhuber, pool Architektur ZT GmbH, Preisträger des 4. Otto Wagner Städtebaupreises
Eröffnung: Rudolf Schicker, Stadtrat für Stadtentwicklung und Verkehr Wien
Nach der erstmaligen Verleihung 1995 wird, dem konzeptuellen 3-Jahresrhythmus entsprechend,
am 5. November 2007 zum fünften Mal der “Otto Wagner Städtebaupreis” verliehen. Die Ausschreibung versteht sich als offener Preis für neue Städtebaukonzepte für Österreich. Für den 5. Otto Wagner Städtebaupreis wurden Projekte gesucht, welche offensiv und neu die Problematik der Stadtentwicklung einer sich permanent im Wandel befindlichen Gesellschaft behandeln.
42 Projekte lagen der Jury am 5. Oktober 2007 zur Beurteilung sowie Vergabe des Preises und der Würdigungen vor. In den eingereichten Projekten vermittelte sich ein repräsentativer Überblick über Stand und Entwicklung städtebaulicher Planungen in Österreich. Generell konnten die Einreichungen in drei sehr unterschiedliche Grundansätze kategorisiert werden: „Bauten / Landmarks“, „Urbane Strategien“ und „Projekte in Entwicklung”. Aufgrund der hohen Qualität und der typologischen Bandbreite der Einreichungen beschließt die Jury unter dem Vorsitz des britischen Architekten David Chipperfield, einen Preisträger und zwei Finalisten zu küren, um drei exemplarische städtebauliche Strategien auszuzeichnen. Sieben weitere Projekte wurden besonders gewürdigt und für die Ausstellung in der PSK ausgewählt.
Das Siegerprojekt erhält die von der Österreichischen Postsparkasse gestiftete Preissumme in Höhe von 15.000,- Euro.
DIE PREISTRÄGER
Raum : Werk : Lehen, Salzburg (Projekt Nr. 38)
HALLE 1 / TOUZIMSKY HEROLD ARCHITEKTUR mit Wolfram Mehlem / TRANSPARADISO
„Die städtebauliche Erneuerungsstrategie des Stadtteils Lehen in Salzburg wird von der Jury in ihrer außerordentlichen Vielschichtigkeit gewürdigt. Durch Aneignung latent vorhandener Strukturpotenziale wird in mehreren Teilprojekten versucht, „neue urbane Intensität“ zu entwickeln. Die eingereichten Projekte bergen in ihrer Vernetztheit und Umwertung lokaler Qualitäten ein hohes Maß an Erneuerungspotenzial. Gerade dieser vernetzte Ansatz wird von der Jury als besonderer Beitrag zum Städtebau hervorgehoben.“ Jury 5. Otto Wagner Städtebaupreis 2007
Der dichte und großteils nach dem zweiten Weltkrieg rasch gewachsene Stadtteil Lehen kam Anfang der 1990er Jahre wieder in die Schlagzeilen. Seine zentrale Achse, die Ignaz Harrer-Straße mit einer ausgeprägten Geschäftswelt, war und ist vom Verfall bedroht. Aufgrund dieser Problematik erhielt die Stadtentwicklungsplanung 1998 den Auftrag, mit dem Projekt „Entwicklungskorridor Ignaz Harrer-Straße / Münchner Bundesstraße“ Chancen und Entwicklungspotenziale aufzuspüren, um aus dem Verfall einen neuen Aufbruch zu initiieren. Drei der in diesem Projekt festgemachten Schwerpunktbereiche liegen im unmittelbaren Nahfeld der Ignaz Harrer-Straße. Es sind dies das so genannte Fallnhauserareal, das Gelände der ehemaligen Stadtwerke und das alte Fußballstadion. Den vierten Schwerpunktbereich stellt die Umnutzung des Mercedesareals in ein Seniorenzentrum an der Siebenstädtestraße dar.
Stadion Lehen -> Neue Mitte Lehen / Offenes Feld + Skybar
1-stufiger EU-weiter Wettbewerb 2002 – 2003, 140 Teilnehmer, Umsetzung seit 2006
HALLE 1 (Gerhard Sailer, Heinz Lang)
Strategisches Programm: Mix aus öffentlichen Institutionen, sozialen/kommerziellen Einrichtungen, Wohnen
Mercedes Areal -> Parklife / Typologische Transformation
Europan Wettbewerb 2002 – 2003, Umsetzung 2007 – 2009
TOUZIMSKY HEROLD ARCHITEKTUR (Daniela Herold, Rolf Touzimsky) in Koop. mit Wolfram Mehlem
Strategisches Programm: neue Nachbarschaften / Wohnbau, Seniorenzentrum, Betreutes Wohnen
Stadtwerkareal -> Stadt:Werk:Lehen / Programmatische Freiraumbänder
3-stufiger Wettbewerb 2006 mit vorgeschaltetem Masterszenario, Umsetzung 2007 – 2011
TRANSPARADISO (Barbara Holub, Paul Rajakovics, Bernd Vlay)
Strategisches Programm: städtischer Wohnmix, spezialisiertes Arbeiten, Forschung, Kultur
Neubau Fallnhauserareal /wohnen.arbeiten.freizeit
Direktbeauftragung nach Workshop-Verfahren, Sozialkonzept in Zusammenarbeit mit Wohnbund Salzburg, Umsetzung 2004 – 2006
HALLE 1 (Gerhard Sailer, Heinz Lang)
Strategisches Programm: Integration neuer Wohn- und Arbeitsformen
DIE FINALISTEN
BTV Stadtforum, Innsbruck, 2001 – 2006 (Projekt Nr.16)
Atelier Heinz Tesar mit Johann Obermoser
„Die geräumige hohe Halle als halböffentlicher Innenraum wird als „rückerstatteter Raum“ an die Öffentlichkeit durch einen privaten Bauherren besonders gewürdigt. Das Projekt zeigt beispielhaft, dass von einem Gebäude nicht nur die unmittelbaren Nutzer, sondern sämtliche Bewohner einer Stadt profitieren können.“ Jury 5. Otto Wagner Städtebaupreis 2007
Bei dem neuen Hauptsitz der Bank für Tirol und Vorarlberg im Stadtzentrum von Innsbruck lag das Hauptanliegen darin, die Stadt durch ein neues „Stadtpartikel“ mit einem halböffentlichen offenen Innenraum zu beleben, um einerseits die Qualität des bisher stark vom Autoverkehr beeinträchtigten Ortes aufzuwerten und andererseits die Stadtstruktur durch die Ermöglichung neuer Inhalte zu bereichern.
Die städtebauliche Struktur des Blocks wird im Sinne eines Stadtforums mit einem vor gelagerten fußläufigen Platz neu definiert, um den Ort stärker mit dem Stadtraum zu vernetzen. Der halböffentliche Innenraum dient als Stadtforum und Foyer und beherbergt einen Veranstaltungsort, eine Tonhalle, Filiale, Ausbildungszentrum, Bar und Restaurant.
FLUC & FLUC WANNE, Wien, 2006 – 2007 (Projekt Nr. 17)
Klaus Stattmann
„Das Projekt verdient in seinem subversiven „spirit“ eine spezielle Anerkennung, da es beispielhaft für viele internationale Initiativen steht, die sich um eine Umnutzung und Wiederbelebung vernachlässigter Orte im Stadtraum bemühen. Das Containerensemble „mit hohem Trash-Faktor“ (Stattmann) beweist, dass eine Kulturinitiative in Eigenregie auch im Zustand permanenten Umbaus städtebaulich präzise agieren kann. Das dezidiert anti-monumentale Projekt überzeugt durch seine intelligente soziale Strategie sowie durch eine ironische Aneignung des Status Quo einer Stadt, die sich nicht nur über ihre wertvolle Bausubstanz, sondern auch über ihre alternativen Öffentlichkeiten definiert.“ Jury 5. Otto Wagner Städtebaupreis 2007
In der aktuellen urbanistischen Praxis wird der Handlungsspielraum der Architektur zunehmend beschnitten. Als Entgegnung auf die zunehmende „Vermanagung“ des städtischen Raumes versteht sich das Konzept des Fluc_2 als Plädoyer für Vielstimmigkeit, für heterogene Überlagerungen.
Eine bestehende, heruntergekommene Fußgängerunterführung und eine ehemalige öffentliche WC-Anlage am Praterstern dienen als architektonischer Ausgangspunkt für das neue Fluc_2. Das städtebauliche Konzept beinhaltet die Aufwertung der bestehenden Fußgängerunterführung Praterstern – Ausstellungsstraße durch Einhausung und Bespielung durch ein Veranstaltungslokal mit flexiblen Nutzungssituationen bei möglicher Beibehaltung der bestehenden Funktion der Fußgängerunterführung.
DIE 7 WÜRDIGUNGEN
Wohnen am Lohbach, Innsbruck (Projekt Nr. 09)
Baumschlager – Eberle / Marte.Marte Architekten / driendl*architects
Anlass des Projektes: Wettbewerb, Realisierung bis 2008
Schiffstation Wien City (Projekt Nr. 19)
fasch&fuchs.
Anlass des Projektes: Wettbewerb 2006, Realisierung 2007 – 2009
HAAG 007 – Die Rückkehr des Lebens (Projekt Nr. 20)
nonconform
Anlass des Projektes: Wettbewerb und Eigeninitiative, seit 2000
Skywalk Spittelau, Wien (Projekt Nr. 29)
Bulant & Wailzer
Anlass des Projektes: Wettbewerb 2004, Realisierung 2007
Urban Platform, Schwechat (Projekt Nr. 32)
000y0 Architekten
Anlass des Projektes: Wettbewerb 2006
Wiener Stadthalle – Neubau Halle F (Projekt Nr. 40)
Dietrich I Untertrifaller Architekten ZT GmbH
Anlass des Projektes: Wettbewerb 2002, Realisierung 2004 – 2005
Ortszentrum Kals (Projekt Nr. 42)
Schneider & Lengauer Architekten
Anlass des Projektes: Gutachterverfahren, Realisierung 2000 – 2006