Diskussion

mittwochs 40

vodka pur III. Graz - Wien - eine Frage des Standpunktes

Mi 07.05.2003, 19:00-21:00

mittwochs 40

Podiumsdiskussion anlässlich der Ausstellungseröffnung „Frische Fische aus dem Architektenpool – Graz 03“

Podium

Heidi Pretterhofer, Pretterhofer & Spath, Wien
Margarethe Mueller, transbanana, Graz/Wien
Gernot Ritter, Architekt, n-o-m-a-d, Graz/London/Barcelona
Mark Jenewein, L.O.V.E architecture and urbanism, Graz
Moderation: Burkhard Schelischansky

GRAZ 2003 – Junge Grazer Architekturinitiativen zu Gast im Az W: Ein Jahr lang steht Graz als europäische Kulturhauptstadt im Mittelpunkt des europäischen Kunst- und Kulturgeschehens. Spektakuläre Architekturprojekte wie das neue Kunsthaus oder die Insel in der Mur sind omnipräsent. Doch auch fern des medialen ‚Hype‘ findet Architektur Stadt. Grund genug für das Architekturzentrum Wien einen zweiwöchigen Graz Schwerpunkt mit den ‚Jungen Grazer Architekturinitiativen‘ zu setzen.

Es gibt mehr Architektur im verschlafenen Graz als im geschäftigen Manchester‘ (Peter Cook, 1983)

Gilt zu einer Zeit der Globalisierung und Vernetzung das Paradigma der Ortlosigkeit in der Architekturproduktion oder beeinflusst der geographische Standort noch immer den Standpunkt?

Würde irgendein international renommierter Architekt dieses Statement heute, im Jahre 2003 wiederholen? Die goldene Zeit der Grazer Schule ist offensichtlich vorbei. Aber was bedeutet es für die Architektur in Graz, wenn Peter Cooks Kunsthaus das internationale Interesse nun wieder auf sich lenkt? Handelt es sich um eine spät geerntete Frucht der Dynamik vergangener Tage, um das verzögerte Auftreten des Bilbao-Syndroms oder etwa um ein Lebenszeichen des Architekturstandorts Graz.

Auffällig ist, dass in den letzten Jahren für viele junge Grazer Architekten immer häufiger der Weg nach Wien führt. Wien lockt mit den Vorzügen der Großstadt, dem größeren Markt, und darüber hinaus mit einer äußerst lebendigen jungen Architekturszene. Ein Standort, der mit seiner Dynamik offensichtlich ein gutes wirtschaftliches Substrat für junge Büros bietet. Im Gegensatz dazu verlangt die gesunkene Nachfrage in Graz eine stärkere Reflexion des eigenen Tuns. Diese Situation schafft Raum für momentane Entwicklung ohne den Druck funktionieren zu müssen.

Sponsoren:
Jöbstl Arttrans
Kulturamt Graz
bundeskanzleramt.KUNST
Land Steiermark FA 20a
Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Steiermark und Kärnten