sonntags
inventArisiert
68. Tour
Enteignung von Möbeln aus jüdischem Besitz.
Das Konzept der Ausstellung ist das Ergebnis einer mehrjährigen wissenschaftlichen Recherche im eigenen Bestand. Im staatlichen Mobiliendepot wurden nach dem „Anschluß“ im März 1938 Wohnungseinrichtungen von acht „arisierten“ Wiener jüdischen Haushalten eingelagert. Ein Großteil dieser Gegenstände wurde bis 1940 inventArisiert und damit in staatlichen Besitz überführt. Nur weniges ging nach Kriegsende an die früheren Besitzer zurück.
Während der NS-Zeit und bis 1998 wurden Möbel – entsprechend der eigentlichen Funktion des Mobiliendepots – vor allem an staatliche Dienststellen verliehen. So fanden sich diese Möbel bis in jüngste Zeit und ohne Wissen der neuen Nutzer in einfachen Amtsstuben, Ministerien, österreichischen Botschaften im Ausland, Theatern etc. Noch vorhandende Stücke werden seit 1998 auf Grundlage des Kunstrückgabegesetzes an die früheren Besitzerfamilien zurückgegeben.
inventArisiert
Ausstellung im Kaiserlichen Hofmobiliendepot
Dauer: 07.September 2000 bis 19.November 2000
Konzept und wissenschaftliche Leitung der Ausstellung: Ilsebill Barta-Fliedl, Herbert Posch
Veranstalter:
MMD (Museen des Mobiliendepots)
AG theoretische und angewandte Museologie
Institut für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung der Universitäten Klagenfurt, Wien, Innsbruck, Graz (IFF)
Treff: 14:00 Uhr, Kaiserliches Hofmobiliendepot, Andreasgasse 7, A – 1070 Wien
Führung: Ilsebill Barta-Fliedl, Herbert Posch
Tickets: ATS 100.- (EUR 7.30) / ATS 50.- (EUR 3.65)