Az W bei Nacht
Filmnacht: Safe European Home?
Eine Kooperation der Wiener Festwochen mit dem Az W
Filmprogramm in Englisch und Deutsch
Im Rahmen der Filmnacht wird eine Auswahl aktueller Filme gezeigt, die sich mit Fragen rund um das Roma-Sein im heutigen Europa befassen. Um der Ausgrenzung und pauschalisierenden Kriminalisierung dieser transnationalen Minderheit entgegenzuwirken, werden Stimmen ins Bild gerückt, die von gelungener Selbstermächtigung erzählen, von der Bedeutung des gleichberechtigten Zugangs zu Bildung und von der Notwendigkeit neuer Solidaritäten.
Zusammengestellt von Ursula Glaeser (Verein Roma-Service), Astrid Kury (Akademie Graz), Delaine & Damian Le Bas (Künstler), Margarethe Makovec (< rotor > Graz) und Suzana Milevska (Kuratorin der Ausstellung „Roma Protokoll“)
Das Filmprogramm finden Sie beim Menüpunkt
rechterhand: „Filmprogramm im Detail“.
Eintritt frei!
Filmprogramm im Detail
Minderheit in Mehrheit
Musikvideoclip
Tschechische Republik, 2011, 4.30 min (Tschechisch mit englischen Untertiteln)
Regie: Bankleer
Der Musikvideoclip ist eine Metapher für den gesellschaftlichen Aufbruch in Predlice, einem fast ausschließlich von Roma bewohnten Stadtviertel in der nordböhmischen Industriestadt Ústí nad Labem. Verschiedene Menschen schließen sich zu einer musikalischen Manifestation zusammen, die durch das Wohngebiet führt.
Faces of Change
Dokumentarfilm
Ungarn, 2010, 27.19 min (Ungarisch mit englischen Untertiteln)
Regie: Katalin Bársony
Wie wird die Roma-Frau heutzutage gesehen? Wie sehen die Frauen der größten europäischen Minderheit sich selbst und den beschwerlichen Weg zur Chancengleichheit für alle? In Faces of Change, der letzten Folge der Reihe „Mundi Romani – the World through Roma Eyes“ befragten wir 10 außergewöhnliche Roma-Frauen aus ganz Europa.
Stand Here!
Puppenfilm
Ungarn, 2010, 6 min (Ungarisch mit englischen Untertiteln)
Regie: Csaba Nemes
Zwei Protagonisten im Wald: ein junger Roma und ein Förster. Dieser verdächtigt den Jungen im Wald zu wildern, was nicht stimmt, doch traut er ihm nicht. Der Förster agiert so, wie es Aggressoren in der Regel tun, schüchtert den Roma-Jungen ein und manipuliert ihn. Langsam fängt dieser aufgrund des Drucks an, sich wie ein Opfer zu verhalten.
Uglyville – A Contention of Anti-Romaism in Europe
Videofilm
Österreich/ Serbien, 2010, 57 min (Englisch/Serbisch/Deutsch mit englischen Untertiteln)
Regie: Eduard Freudmann, Ivana Marjanovic
Der Film stellt eine kritische Analyse der wechselseitigen Beziehung von Rassismus und Kapitalismus im so genannten neuen Europa dar, aber auch eine Analyse widerständiger Strategien gegen dessen nekropolitische Herrschaft. Ausgangspunkt für die Arbeit war die
Zerstörung und Einzäunung eines Roma- Slums neben „Belville“, einer Siedlung zur Unterbringung von Gästen des internationalen Sportevents „Universiade Belgrad 2009“.
George-settlement
Animation
Ungarn, 2011, 8 min (Ungarisch mit englischen Untertiteln)
Regie: Csaba Nemes
Die Georgs-Siedlung (Györgytelep) ist eine ehemalige Kohlebergbaukolonie in der Nähe der ungarischen Stadt Pécs. Die Mine wurde im Zuge des politischen Wandels geschlossen und Györgytelep hat sich in ein sehr armes Gebiet verwandelt. Ausgangspunkt ist ein Interview mit einem alten Rom, der früher Bergmann war und viel über die Geschichte der Mine weiß, und auch über die heutige Situation in der Siedlung.
Romanes
Kurzfilm
Österreich/Italien, 2009/10, 16 min (Italienisch mit englischen Untertiteln)
Regie: Annja Krautgasser
Das Lager ist die Normalität. Das Außerhalb ist ein „Hobby“, von dem man nicht so genau weiß, was es ist. Die Videoarbeit Romanes beruht auf 270 Minuten Videomaterial, das 2009 im Rahmen eines Video-Workshops mit Roma-Jugendlichen im Roma- Camp “villaggio attrezzato via dei gordiani” im römischen Stadtteil Centocello entstanden ist.
Settled Travellers, Mobile Settlers
Kurzfilm
Irland, 2009-2011, 22 min (Englisch mit englischen Untertiteln)
Regie: Katrin Hornek
Irish Travellers werden durch Modernisierungsprozesse, gipfelnd im Celtic Tiger und der boomartigen Privatisierung des Landes, zur Sesshaftigkeit und Integration gezwungen. Der Film thematisiert ihre Reise von der Straße in das Einfamilienhaus.
Chanctonbury Ravens
Videofilm
Großbritannien, 2011, 3.38 min
Regie: Delaine Le Bas & Damian Le Bas
Chanctonbury Ravens beschäftigt sich mit Themen des Lebens und des Todes, mit Sterblichkeit und wie die Natur immer siegen wird. Die Vögel verweisen insbesondere auf prähistorisches Leben – und sie sind noch immer da, wenn man das mit dem kurzen Zeitabschnitt vergleicht, den wir auf diesem Planeten verweilen. Ein Mann isst einen Apfel – Adam und Eva, „der Sündenfall des Menschen“, der sich fortsetzt, wenn wir weiterhin alles zerstören…
Szendrolad Confessions
Genre: Dokumentarfilm
Ungarn, 2010, 26.50 min (Ungarisch mit englischen Untertiteln)
Regie: Katalin Bársony
Die Bildungssituation von Roma ist in vielen Ländern Europas nach wie vor katastrophal. Mangelnder Zugang zu Bildung, Segregation und das Abschieben von Roma-Kindern in Sonderschulen sind nach wie vor gängige Praxis. Szendrolad Confessions zeigt, wie durch Eigeninitiative Bildung auch für Roma funktionieren kann.
Glücksökonomie
Musikvideoclip
Tschechische Republik, 2011, 3.25 min (Tschechisch mit englischen Untertiteln)
Regie: Bankleer
Dieser Musikvideoclip thematisiert in der lokalen Roma-Community verbreitete Wirtschaftsweisen und die damit verbundenen Tücken. Ebenso wie beim Clip Minderheit in Mehrheit entstand die Musik aus der Zusammenarbeit einer Roma-Band mit Hip Hoppern.
Pretty Dyana – A Gypsy recycling saga
Dokumentarfilm
Serbien/ Montenegro, 2003, 45 min (Original mit englischen Untertiteln)
Regie: Boris Mitic
Der Dokumentarfilm zeigt den Alltag einer Gruppe kosovarischer Roma-Flüchtlinge, die ihr Leben am Rande von Belgrad durch den Umbau von alten Citroën Dyanes zu Nutzfahrzeugen finanziert, und das ist oft mehr, als die Polizei erlaubt … „The most copied documentary on the Balkan black market“ (Politika daily)
The Pied Piper of Hützovina
Musikfilm
Großbritannien, 2006, 65 min (Englisch mit englischen Untertiteln)
Regie: Pavla Fleischer
Eugene Hütz, Frontman der Gypsy-Punk-Band Gogol Bordello, ist auf der Suche nach seinen Wurzeln und begibt sich auf eine Reise von Ungarn über die Ukraine bis nach Sibirien. Der Film verbindet alle relevanten Punkte der Roma-Kulturen in diesen Ländern, von den Manifestationen in der Elite-Gesellschaft bis zu den Musikern und Aktivisten in den Ghettos.