Symposium

Cold Transfer. Architektur, Politik, Kultur

Deutschland – Österreich – Schweiz nach 1945

Fr 24.01.2020 & Sa 25.01.2020, Fr 18:00 & Sa 10:00–17:00
schwarz weiss Fotot mit Atomium in Brüssel

Weltausstellung in Brüssel, im Vordergrund: Karl Schwanzer, Österreichischer Pavillon, im Hintergrund: André Polak, Jean Polak: Atomium, 1958
© Foto: Gerd Schlögl

Das Symposium leistet einen Beitrag zu einer europäischen Architekturgeschichte – einer Geschichte des Transfers sowie der Konvergenzen und Divergenzen in Architektur, Politik und Kultur Europas.

Die Anstrengungen der „Täternation“ Deutschland für einen radikalen Bruch mit der NS-Vergangenheit sowie Österreichs Einforderung des „Opferstatus“ kennzeichnen die Politik in der Zeit des Wiederaufbaus. Die Identitätssuche beider Länder nach 1945 forcierte eine Nationenbildung unter Beobachtung der Alliierten. Die neutral gebliebene Schweiz erfüllte eine Brückenfunktion, von der aus Knowhow und Hilfeleistungen in die kriegszerstörten Länder Deutschland und Österreich flossen. Alle drei Länder nahmen in unterschiedlicher Intensität am ideologischen Systemkonflikt des Kalten Krieges teil. Anhand transnationaler Fragestellungen betrachtet das Symposium die bauliche Praxis und ihre gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen der drei Länder in vergleichender Perspektive.

Programm

Fr 24.01.

18:00 Begrüßung
Angelika Fitz, Direktorin Az W
Wolfgang Petritsch, Präsident der Marshallplan-Jubiläumsstiftung

18:10–19:50 Ideologietransfer
Keynotes:
Günter Bischof, University Research & Marshall Plan Professor of History, Director, Center Austria, University of New Orleans, Vortrag: „Die Anfänge des Kalten Krieges und des Marshallplanes in Österreich, 1947–1948“
Maria Fritsche, Professorin, Norwegian University of Science and Technology, Trondheim, Vortrag: „Schwierigkeiten und Möglichkeiten des Kulturtransfers: Die Marshallplan Filmkampagne“

19:50 Diskussion mit
Günter Bischof und Maria Fritsche
Moderation: Wolfgang Petritsch, Präsident der Marshallplan-Jubiläumsstiftung

Sa 25.01.

10:00 Begrüßung und Einführung
Angelika Fitz, Direktorin Az W
Monika Platzer, Kuratorin der Ausstellung, Az W

10:30–11:30 Transfer durch Demokratie
Dennis Pohl, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Fachgebiet Architekturtheorie, Karlsruher Institut für Technologie, Vortrag: „Fliegende Fassaden: Architekturreisen im Verbundsystem des Marshallplans“
Georg Vrachliotis, Professor für Architekturtheorie, Karlsruher Institut für Technologie, Vortrag: „Kontrolle und Kommunikation. Architektur und Politik im Zeitalter der Kybernetik“
Moderation: Anna Minta, Professorin für Geschichte und Theorie der Architektur, Katholische Privat-Universität Linz

11:30–12:30 Transfer durch Display
Regine Heß, Kuratorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin, Lehrstuhl für Architekturgeschichte und kuratorische Praxis / Architekturmuseum der TU München, Vortrag: „Schrulliger Antiurbanismus und geistreich entwickelte Bauerzeugnisse: Österreich auf deutschen Bauausstellungen im Kalten Krieg“
Sabine Sträuli, wissenschaftliche Assistentin, gta, ETH Zürich, Vortrag: „Weltausstellung Brüssel 1958: Architektur und Ausstellungspraxis im Zeichen nationaler Repräsentation“

14:00–15:30 Transfer durch Netzwerke
Bruno Maurer, Leiter gta Archiv, ETH Zürich, Vortrag: „Sonderfall Schweiz?“
Gabriele Kaiser, Architekturpublizistin, Lektorin, Kunstuniversität Linz, Vortrag: „Blattlinien & Verzweigungen. Die österreichischen Architekturzeitschriften Der Aufbau und Der Bau“
Andreas Kalpakci, wissenschaftlicher Assistent, gta, ETH Zürich, Vortrag: „The Silent Transfer of Modernism: CIAM-UIA relations, 1946–1959“

16:00–17:00 Diskussion mit
Bernd M. Scherer, Intendant, Haus der Kulturen der Welt, Berlin
Monika Sommer, Direktorin, Haus der Geschichte Österreich, Wien
Moderation: Angelika Fitz, Direktorin Az W

 

Kuratorin: Monika Platzer, Az W

Eine Initiative des Forschungsnetzwerkes D-A-CH: Architekturzentrum Wien (Az W), Karlsruher Institut für Technologie (KIT)/Südwest- deutsches Archiv für Architek- tur und Ingenieurbau (saai), Institut für Geschichte und Theorie der Architektur (gta), ETH Zürich, Lehrstuhl für Architekturgeschichte und kuratorische Praxis / Architekturmuseum der TU München

Eine Kooperation des Az W mit der Marshallplan-Jubiläumsstiftung.