Talk Show
Club Architektur: Stadt vs. Land
Die Architekturtalkshow debattiert die Gegensätze und Vorurteile zwischen dem Ruralen und Urbanen – und sucht die Qualitäten von Land und Stadt.
Nachdem es jahrelang so schien, als ob Stadt und Land sich annähern und zu einer „rurbanen“ Einheit verschmelzen würden, zeigten die letzten Wahlen in den USA, in Großbritannien und in Österreich, wie stark die Polarisierung zwischen Stadt und Land immer noch ist. Trotz digitaler Verfügbarkeit aller Informationen kann heute wieder erfolgreich Wahlkampf mit alten Feindbildern der Stadt als kosmopolitisches Babylon gemacht werden. Die Behauptung, man könne sich in Wien, einer der sichersten Städte der Welt, nicht mehr auf die Straße trauen, findet reichlich Zustimmung. Auf der anderen Seite emanzipieren sich unter dem Leitbild des Munizipalismus progressive Städte (etwa die Sanctuary Cities in den USA) von ihren repressiven Staatsregierungen. Heute wie damals eine romantische Projektionsfläche. Das reale Gegenüber dieser Romantik sind Kreisverkehre, Umfahrungsstraßen, Zersiedelung – aber auch, gerade in Österreich, Gemeinden und Regionen, die sich aktiv um Baukultur bemühen. Die nachbarschaftlichen Initiativen in der Stadt wiederum tragen trotz unbestrittener positiver Wirkung immer auch etwas Dörfliches in sich. Kann Österreich überhaupt Stadt, oder will es für immer sehnsuchtsvoll „ins Land einischaun“?
Gäste u.a.:
Elisabeth Leitner, Professorin für Architektur an der FH Kärnten und Initiatorin der Plattform Kulturhauptstadt 2024
Elke Rauth, Stadtforscherin & Leiterin urbanize! Festival
Georg Renner, Redakteur Innenpolitik, Kleine Zeitung
Armin Thurnher, Chefredakteur & Herausgeber, Falter
Moderation: Maik Novotny, Architekturjournalist