Symposium, Exkursion, Filmpremiere
Bretteldorf revisited
Ein Jahrhundert informeller Stadtentwicklung
Zum Jubiläum 100 Jahre Republik widmet sich das Symposium der oft verdrängten Geschichte des „wilden“ Wiens, der ungeplanten Elendsurbanisierung und ihrer heute noch existenten Spuren.
Wo und wie fand und findet informelle Stadtproduktion statt? Im Rahmen des zweitägigen Symposiums werden historische und aktuelle Beispiele aus Wien und aus anderen europäischen Kontexten vorgestellt und aus multidisziplinärer Perspektive beleuchtet. Stadtspaziergänge geben Einblicke vor Ort.
Der Freitagnachmittag beginnt mit Vorträgen zur Geschichte des „wilden Siedelns“ in Wien – der informellen Raumproduktion seit 1918. In den Keynotes am Abend geht es unter anderem um Europas größten Slum in Cañada Real bei Madrid und die informelle Baukultur in Italien. Der Samstag startet mit geführten Stadtspaziergängen. Am Nachmittag werden in Vorträgen und Diskussionen gegenwärtig informelle urbane Praktiken beleuchtet. Das Erbe des „wilden“ Wien wird mit neuen Formen einer „Stadtproduktion von unten“ in Beziehung gesetzt. Zum Abschluss erlebt Melanie Hollaus‘ neuer Dokumentarfilm seine Vorpremiere.
Programm Symposium:
Fr 05.10.2018, 14:00–20:30
14:00 Begrüßung: Angelika Fitz, Direktorin Az W
14:10–15:45 Einführungsvortrag Friedrich Hauer, Andre Krammer, Stadtforscher
Vorträge:
16:00–18:00 Informelle Raumproduktion in Wien seit 1918
Ulrike Zimmerl, Historikerin
Ulrike Krippner, Landschaftsarchitektin
Peter Autengruber, Historiker
Keynotes:
Europäischer Kontext
19:00–19:15 Intro zu den Keynote-Vorträgen, Friedrich Hauer, Andre Krammer, Stadtforscher
19:15–19:40 Keynote 1: Francesco Chiodelli, Stadtforscher, L’Aquila
19:40–20:05 Keynote 2: Regine Keller, Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin, München
Sa 06.10.2018, 09:55–20:30
Exkursionen:
09:55–12:00 Geführte Spaziergänge in ursprünglich „wild“ besiedelten Stadtviertel
Wolfersberg / Kordonsiedlung revisited
Anmeldung erforderlich ab 10.09.: anmeldung@azw.at
Impulsvorträge:
14:00–16:00 Gegenwärtige Aspekte urbaner Informalität
AKW Lobau (Wagenplatzkollektiv)
Andreas Hofer, Stadtplaner
Daniele Kárász, Stadt-Anthropologe
Annika Rauchberger, Sozialarbeiterin
Moderation: Friedrich Hauer
Podiumsdiskussion:
16:30–18:00 Das Vermächtnis des „wilden“ Wien: Stadtstrukturelles Erbe und Bedeutung für aktuelle Formen einer „Stadtproduktion von unten“
Elke Krasny, Kuratorin, Kulturtheoretikerin
Klaus Steiner, Stadtplaner
Mara Verlic, Stadtsoziologin
Moderation: Andre Krammer
Vorpremiere Dokumentarfilm:
19:00–19:30 Gespräch mit Zeitzeug*innen
Leopold Draxler, Bildhauer (Bruckhaufen)
Edda Peter (Bruckhaufen)
Moderation: Judith Leitner
19:30–20:15 Wiens „wilde“ Siedlungen (AT), R.: Melanie Hollaus
20:15–20:30 Gespräch mit der Filmemacherin und den Kuratoren des Symposiums
Melanie Hollaus, Filmemacherin
Friedrich Hauer, Stadtforscher
Andre Krammer, Stadtforscher
Moderation: Judith Leitner
Konzept + Durchführung: Friedrich Hauer, Andre Krammer
Organisation: Bettina Büttner-Krammer
Das Forschungsprojekt wird vom Wissenschaftsrat der Kulturabteilung der Stadt Wien im Rahmen von „Republik in Österreich – Demokratie in Wien“ gefördert.