Exkursion
Berggasse 19 als architektonischer Ort
Das Sigmund Freud Museum, vielschichtiger Kultur-Ort Wiens, wurde für seine Neugestaltung und Erweiterung mit dem Bauherrenpreis ausgezeichnet und für den Mies van der Rohe Award nominiert.
Fast 50 Jahre lang war das 1890 errichtete Haus Berggasse 19 Wohn- und Ordinationsort von Sigmund Freud. Ab 1938 befanden sich hier „Sammelwohnungen“ und eine NS-Deportationsstelle. Anna Freud, deren Ordinationsräume von 1923 bis 1938 neben denen ihres Vaters lagen, initiierte 1971 ein Museum und Zentrum für die Erforschung der Psychoanalyse. Die Neugestaltung durch Hermann Czech, ARTEC Architekten und Walter Angonese unter kuratorischer Leitung von Monika Pessler und Daniela Finzi schält einerseits die Aura des realen Ortes heraus, andererseits distanziert sie sich von jeglicher Rekonstruktion und schafft einen Gegenwarts-Ort. Der Umbau öffnet das Museum zum Stadtraum, dem urbanen Viertel rund um Berggasse/Porzellangasse, das seine großstädtische Substanz maßgeblich jener Kultur verdankt, für die Freud steht.
Mit:
Monika Pessler, Direktorin Sigmund Freud Museum
Hermann Czech, Architekt
Moderation:
Maria Welzig, Az W