Ausstellung

Ausstellung: Bauherrenpreis 2007

der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs

Sa 10.11.2007 – Di 20.11.2007

Bauherrenpreis 2006
© Zentralvereinigung der Architekten Österreichs

Freitag, 9. Nov. 2007, 17:00 Uhr: Preisverleihung und Eröffnung der Ausstellung

Die Ausstellung zeigt alle eingereichten Projekte.

Begrüßung: Hannes Pflaum, Präsident Az W
Preisverleihung durch Hans Hollein, Präsident ZV
Moderation: Martin Kohlbauer, Jury Bauherrenpreis, Vorstand ZV

Die Bekanntgabe und Würdigung der PreisträgerInnen erfolgt anlässlich der Bundesversammlung der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs.

Bauherrenpreis 2007

Der Bauherrenpreis der ZV würdigt exzeptionelle Bauvorhaben, die auf Grund intensiver Kooperation von BauherrInnen und ArchitektInnen zustande gekommen sind. Bereits seit vier Jahrzehnten begleitet der Preis die Architekturentwicklung in Österreich und ist somit gültiges Zeugnis und Dokumentation für die wirkenden Kräfte in der Gestaltung und Formulierung unserer Umwelt.

Zentralvereinigung der Architekten Österreichs

Die Gründung der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs jährt sich heuer zum 100. Mal. Ursprünglich Standesvertretung der Architekturschaffenden, ist die ZV heute eine Vereinigung zur Förderung der Baukultur.

PreisträgerInnen

8 Michelehof 6971 Hard, Vorarlberg
BH Albert Büchele
Arch Philip Lutz

Der Michelehof stellt sich nahezu selbstverständlich als ein stark auf den Ort bezogenes und den funktionellen Notwendigkeiten der Landwirtschaft verpflichtetes Gebäude dar. Wie aus einem Guss werden die verschiedenen Funktionen der Produktion, Lagerung und die Gasträume zu einem klaren Baukörper geformt. Hofladen und Gastraum nobilitierten den landwirtschaftlichen Funktionsbau und vermitteln Offenheit und Gastfreundschaft. Damit wird der Hof zum selbstbewussten Ausdruck zeitgemäßer Landwirtschaft.
Das Bauwerk verbindet Tradition und Moderne in einer zeitlosen Haltung.
Die Gestaltungsmittel werden sparsam und subtil eingesetzt. Die raue Bretterschalung der Außenhülle kontrastiert reizvoll mit der feinen, glatten Holzoberfläche im Gastraum. Die innovative Mitarbeit des Bauherrn spielt eine ganz entscheidende Rolle in der Konzeption und Ausführung, die schließlich auch die Stimmigkeit dieses
Projektes prägt.

31 Landessonderschule mit Internat Mariatal, 6233 Kramsach, Tirol
BH Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. Hochbau, Innsbruck, DI Dieter Probst
Arch Marte.Marte Architekten

Dieses Projekt ist ein hervorragendes Beispiel im Umgang mit historischer Bausubstanz. Durch die präzise und selbstbewusste Setzung der neuen Baukörper wird ein Ort mit hoher räumlicher Qualität und unverwechselbarer Atmosphäre geschaffen. Das denkmalgeschützte Haupthaus und die Kirche werden durch die beiden kubischen, massiv präsenten Neubauten in ihrer Bedeutung gestärkt. Die durchgängige Sprache der Massivbaukörper mit Lochfassaden, bei den Neubauten spielerisch verfremdet, schafft eine zeitgemäße Interpretation des klösterlichen Ortes. Eine Vielzahl spannender Ausblicke und Raumerlebnisse bieten die gläsernen Verbindungsbrücken.
Die archaische Kraft der Materialien und der Architektursprache schaffen für die Kinder, die in Mariatal leben und lernen, eine in hohem Maße kultivierte Umgebung mit vielschichtigem Identifikationspotential.
Das Land Tirol als Bauherr hat mit seiner Entscheidung für diesen Standort einen sehr anspruchsvollen Weg eingeschlagen und das außergewöhnliche Projekt mit bemerkenswerter Konsequenz und höchster Qualität realisiert.

34 Wachzimmer/Help U/Lichtband Karlsplatz, 1040 Wien
BH Magistratsdirektion – Geschäftsbereich Bauten und Technik; DI Dr. Franz Deix (GF), Wiener Linien; DI Harald Bertha
Arch Arquitectos ZT KEG (H. Pretterhofer/D. Spath)

Das Projekt ›Offene Geschlossenheit‹ ist kein Gebäude im üblichen Sinne, sondern eine stadtgestalterische Intervention in einer räumlichen und sozialen Problemzone. Die getroffenen Maßnahmen stellen an diesem Ort von sehr hoher öffentlicher Frequenz eine erhebliche Aufwertung des Raumes dar. Aus der Not, an dieser Stelle zusätzlichen nutzbaren Raum zu schaffen, wird durch den geschickten Projektansatz eine Tugend gemacht. Die beiden bandartigen Raumkanten am Passagenterrain sowie über Straßenniveau leiten die Passantenströme und bilden eine sehr schöne, spannungsvolle und elegante räumliche Skulptur. Die geschuppte und perforierte Metallfassade erfüllt reizvoll die Anforderungen an Ausblick und Transparenz.
Der Bauherr hat hier einen mutigen Weg eingeschlagen und hat durch gelungene Koordination von vielen Bedürfnissen und Zuständigkeiten ein vorbildliches Ziel erreicht.

35 Wolkenturm – Freilichtbühne Schlosspark Grafenegg 3285 Grafenegg, NÖ
BH Grafenegg Kultur Betriebsges.m.b.H. Johannes Neubert (GF), Paul Gessl (GF NÖ-Kulturwirtschaft), Tassilo Metternich-Sándor (Schlossherr Schloss Grafenegg), Reinhard Hagen (Abt. Forstwirtschaft, Amt der NÖ-LR)
Arch the next ENTERprise-architects (M.-T. Harnoncourt/E. Fuchs)

Die Jury würdigt einen Bauherrn für seine Courage ein kulturelles aber auch unübersehbares physisches Zeichen zu setzen. Obwohl die architektonische Sprache nicht neu erscheint, überzeugt die hier gezeigte Komposition, die selbst als akustisch verstärkendes Instrument dient. Gebaute und landschaftsplanerische Elemente fließen auf spielerische Art und Weise ineinander. Das Einbeziehen der reizvollen Landschaft in die sorgfältig gestalteten Elemente des Parks, wird als ein anziehendes Ganzes wahrgenommen.
Die Durchwegungen sind effektvolle Elemente des Projektes, die den BesucherInnen des Parks verschiedenste Perspektiven und Einblicke bieten. Die Abwechslungen der Materialien im Turm bewirken einen kaleidoskopischen Effekt, der gerade bei Aufführungen für das Publikum wirkungsvoll wird. Wenn die Freilichtbühne nicht benutzt wird, funktioniert der Turm als eine Art Element ›folie‹ im Park.
Mit Hilfe des Landmarks ›Wolkenturm‹ gelingt es dem Bauherrn über seine Bedürfnisse hinaus, für die gesamte Region eine neue kulturelle Identität zu schaffen.

37 Bildungszentrum Campus Krems 3500 Krems/Donau, NÖ
BH Favia GrundstücksvermietungsGmbH
Arch Feichtinger Architectes

Das Bildungszentrum Campus Krems stellt ein hervorragendes Beispiel der gelungenen Integration eines großvolumigen Bildungsbaus in ein komplexes Umfeld dar. Die Bezüge zu den Weinbergen einerseits, sowie zur bestehenden Baustruktur andererseits bilden ein interessantes Spannungsfeld für die vielschichtigen räumlichen Sequenzen.
Mit einem disziplinierten Architekturvokabular wird ein Gebäude von zeitgemäßer Eigenständigkeit und kultiviertem Ausdruck geschaffen und vermittelt allen NutzerInnen eine angenehme Offenheit und mehrschichtige Transparenz. Außen und Innenräume greifen gleichwertig in einander.
Anerkennend hervorzuheben ist die Tatsache, dass sich unterschiedliche Nutzeransprüche und Interessen in eine Gesamtgestaltungsidee einfügen konnten. Trotz der sehr strengen einheitlichen Gestaltung vermittelt das Projekt Lebendigkeit und die Atmosphäre von positiven Lern-, Arbeits-, Freizeit- und Lebensbedingungen.
Der Bauherr hat erfolgreich Strukturen geschaffen, dieses komplexe Projekt mit unterschiedlichen NutzerInnen im architektonischen Anspruch konsequent umzusetzen.

64 Sonderschule Schwechat 2320 Schwechat, NÖ
BH Sonderschulgemeinde Schwechat; Hannes Fazekas (Bürgermeister), Gerhard Frauenberger (Vizebürgerm.)
Arch Fasch & Fuchs ZT GmbH

Die räumliche Qualität und der architektonische Ausdruck dieses Schulhauses werden durch die vermittelte Leichtigkeit und intensive Tageslichtführung bestimmt. Durch die transparente Auflösung von Raumkanten und die gute Ablesbarkeit der feingliedrigen konstruktiven Struktur entsteht ein sehr großzügiger frischer und durchlüfteter Eindruck.
Die Haltung der architektonischen Sprache eignet sich im hohen Maße um auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen und sehr schöne und offene Lebens- und Arbeitsbedingungen zu bieten. Hervorzuheben ist die intensive Auseinandersetzung mit den NutzerInnen im Planungs- und Entwicklungsprozess.
Der Bauherr hat auch durch sein hohes Vertrauen in die Architekten mit diesem engagierten und anspruchsvollen Sonderschulbau einen wichtigen Beitrag zu einem gesellschaftlich und kulturell bedeutsamen Thema geleistet.

Nathalie de Vries_Helmut Dietrich_Martin Kohlbauer

Michelehof 6971 Hard, Vorarlberg
Michelehof 6971 Hard, Vorarlberg. Bauherr: Albert Büchele, Architekt: Philip Lutz
© Nina Baisch
Landessonderschule mit Internat Mariatal, 6233 Kramsach, Tirol
Landessonderschule mit Internat Mariatal, 6233 Kramsach, Tirol. Bauherr: Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. Hochbau, Innsbruck, DI Dieter Probst, Architekten: Marte.Marte Architekten
© Bruno Klomfar
Wachzimmer/Help U/Lichtband Karlsplatz, 1040 Wien
Wachzimmer/Help U/Lichtband Karlsplatz, 1040 Wien. Bauherr: Magistratsdirektion – Geschäftsbereich Bauten und Technik; DI Dr. Franz Deix (GF), Wiener Linien; DI Harald Bertha, Architekten: Arquitectos ZT KEG (H. Pretterhofer/D. Spath)
© Wolfgang Thaler + Arquitectos
Wolkenturm – Freilichtbühne Schlosspark Grafenegg 3285 Grafenegg, NÖ
Wolkenturm – Freilichtbühne Schlosspark Grafenegg 3285 Grafenegg, NÖ. Bauherr: Grafenegg Kultur Betriebsges.m.b.H., NÖ-Kulturwirtschaft, Schloss Grafenegg, Abt. Forstwirtschaft, Amt der NÖ-LR, Architekten: the next ENTERprise-architects
© Lukas Schaller
Bildungszentrum Campus Krems 3500 Krems/Donau, NÖ
Bildungszentrum Campus Krems 3500 Krems/Donau, NÖ. Bauherr: Favia GrundstücksvermietungsGmbH, Architekt: Feichtinger Architectes
© Margherita Spiluttini
Sonderschule Schwechat 2320 Schwechat, NÖ
Sonderschule Schwechat 2320 Schwechat, NÖ. Bauherr: Sonderschulgemeinde Schwechat, Hannes Fazekas (Bürgermeister), Gerhard Frauenberger (Vizebürgerm.), Architekten: fasch&fuchs ZT GmbH
© Paul Ott