Ausstellung
Architektur im 20.Jahrhundert
Österreich
Eröffnung: 13.10.1995, 19:00 Uhr
Diese Ausstellung bietet eine erste umfassende Würdigung des Beitrags Österreichs zur Architektur des 20. Jahrhunderts. Sie wird 1995/96 im Deutschen Architektur Museum Frankfurt/Main im Umfeld des Österreich-Schwerpunkts der Buchmesse präsentiert.
Mit einer Auswahl von 120 realisierten Bauten werden die Wurzeln, die Marksteine und die wechselnden Bedingungen moderner Baukunst in unserem Lande vermittelt. Mit über 500 Dokumenten – mit Photographien, vielen erstmals gezeigten Skizzen, Werkplänen und Modellen – wird ein gesamtheitliches Bild des Bauprozesses vorgestellt. In dieser Übersicht steht auch die Frage nach dem spezifischen Beitrag Österreichs zur Debatte. Nicht um eine Einzigartigkeit zu begründen, sondern um regionale Schichten, Schwerpunkte und Kompetenzen in einem transnationalen Metier freizulegen.
Die Ausstellung ist in zwei Abschnitte gegliedert:
– „Chronologie“ von 1900-1975
– „Spektrum der Gegenwart“
das besonders ausgeprägte Bereiche des zeitgenössischen Bauens ab 1975 präsentiert.
Die Chronologie 1900-1975: Komprimierte Darstellung von drei Epochen in ihren besten Beispielen:
1. Erneuerung der Baukunst 1900 – 1920
2. Moderne und Heimat 1920 – 1945
3. Verdrängung und Fortschritt 1945 – 1975
Spektrum der Gegenwart ab 1975: 80 Bauten dieser Epoche, in spezifischen Themen zusammengefasst:
– Das Panorama
– Die schöne Landschaft
– Der historische Ort
– Der soziale Wohnbau
Projekte u.a. von :
Michael Alder, Arbeitsgruppe 4, Atelier Igirien (Werner Appelt, Franz E. Kneissl, Elsa Prochazka), Othmar Barth, Franz Baumann, Peter Behrens & Alexander Popp, Ernst Beneder, Marie-Claude Bétrix & Eraldo Consolascio, Luigi Blau, Coop Himmelb(l)au, Hermann Czech, Günther Domenig, Dietmar Eberle & Carlo Baumschlager, Karl Ehn, Eichinger oder Knechtl, Ralph Erskine & Hubert Riess, Max Fabiani, Max Fellerer & Eugen Wörle, Josef Frank & Oskar Wlach, Erich Frantl, Konrad Frey, Norbert Fritz, Gerhard Garstenauer, Heidulf Gerngross mit ST/A/D, Volker Giencke, Roland Gnaiger, Georg Johann Gsteu, Oswald Haerdtl, Otto Häuselmayer, Bernhard Hafner, Dieter Henke & Martha Schreieck, Thomas Herzog, Ernst Hiesmayr, Ernst Hoffmann, Josef Hoffmann, Hans Hollein, Wilhelm Holzbauer, Clemens Holzmeister, Viktor Hufnagl, Klaus Kada, Eugen Kastner & Fritz Waage, Franz E. Kneissl, Markus Koch, Manfred Kovatsch, Adolf Krischanitz, Friedrich Kurrent, Josef Lackner, Rüdiger Lainer, Adolf Loos, Michael Loudon, Maximilian Luger & Franz Maul, Marcel Meili & Markus Peter, Alois und Elena Neururer, Joseph Maria Olbrich, Felix Orsini-Rosenberg & Franz Freytag, Ortner & Ortner, Gustav Peichl, Josef Plecnik, Ernst Plischke, Boris Podrecca, Elsa Prochazka, Rudolf Prohazka, Carl Pruscha, Hans Puchhammer & Gunther Wawrik, Roland Rainer, Helmut Richter, Florian Riegler & Roger Riewe, Julius Schulte, Franz Schuster, Karl Schwanzer, Rudolf Schwarz, Anton Schweighofer, Johannes Spalt, Hans Steineder, Michael Szyszkowitz & Karla Kowalski, Heinz Tesar, Ottokar Uhl, Much Untertrifaller & Gerhard Hörburger, Rudolf Wäger, Otto Wagner, Franz Wallack, Lois Welzenbacher, Ludwig Wittgenstein & Paul Engelmann, Manfred Wolff-Plottegg, Fritz Wotruba & Fritz G. Mayr
Weitere Themen wie z.B. die Internationale Ausstrahlung österreichischer Architektur, Visionäre imExil u.a. – werden durch ausgewählte Publikationen bzw. über interaktive Computerprogramme vorgestellt.
Konzeption: Architekturzentrum Wien: Otto Kapfinger,Dietmar Steiner, Adolph Stiller, Kurt Zweifel
In Kooperation mit dem Deutschen Architektur Museum Frankfurt/Main.
Pressestimmen
„Mehr als 900 Exponate ermöglichen ein höchst anschauliches und anregendes Panorama vergangener und gegenwärtiger Architekturtendenzen im südöstlichen Nachbarland Deutschlands. Es handelt sich um eine dezidiert didaktische Schau; alle 120 Bauten oder Ensembles werden mit Grund- und Aufrissen, Schnitten, Fotos, kurzen Erläuterungstexten sowie – falls vorhanden – Modellen präsentiert.“
Neue Zürcher Zeitung, 25. Oktober 1995
„Auf vier Etagen des Deutschen Architekturmuseums zeigt sich österreichisches Bauen von seiner besten Seite. 120 Projekte sind hervorragend in Szene gesetzt mit Modellen, Farbaufnahmen, Entwurfszeichnungen. Deren chronologische Gliederung erlaubt umweglose Orientierung.Niemals zuvor wurde das Thema so raumgreifend dargestellt.“
Der Standard, 20. Oktober 1995
„Die Frankfurter Museumsleute waren gut beraten, bei der Vorbereitung dieser ersten Länder-Schau (…) sich der Kompetenz und Effektivität des Wiener Architektur Zentrums zu versichern. Was das Team um Dietmar Steiner binnen weniger Monate an die Wände und – in Gestalt zahlreicher Modelle – in die Räume gebracht hat, ist eine beeindruckende Leistung. (…) Was bis zum 14. Jänner 1996 gezeigt wird, ist die erste Rückschau auf die österreichische Architektur in unserem Jahrhundert. Die weiteren Stationen sollen deshalb in einer ständigen Einrichtung im Wiener Architektur Zentrum münden.“
Baumeister 12/1995
„Ein solches Projekt kann nur gelingen, wenn man einen kompetenten Partner vor Ort hat und sich angesichts der Fülle des Materials sinnvoll zu beschränken weiss. Den kompetenten Partner fand man im Architekturzentrum Wien mit seinem umtriebigen Direktor Dietmar Steiner (…). Die Ausstellung im DAM ist gelungen. Sie bietet einen wunderbaren Überblick, ist aktuell, mutig und verständlich. Eine wohldosierte Mischung aus faszinierenden Originalen, sachdienlichen Reproduktionen und einem interaktiven Computerprogramm macht den Besuch zu einem kurzweiligen Vergnügen.“
Bauwelt Nr 44/ 24. November 1995