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Wilhelm Holzbauers abenteuerliche Reise nach Amerika

Geschichte aus der Sammlung

Architekt Holzbauer auf einem Baum

Wilhelm Holzbauer, USA-Reisefoto aus dem Nachlass von Traudl Bayer, 1956–1958
© Architekturzentrum Wien, Sammlung, Foto: Traudl Bayer

Fast wäre die noch junge Architektenkarriere von Wilhelm Holzbauer schon 1956 vorbei gewesen. Seine erste Reise in die USA endete nämlich mit einem dramatischen Schiffsuntergang.

Der junge Fulbright Stipendiat brach im Juli 1956 mit der „Andrea Doria“ auf, um erstmals den Atlantik mit dem Ziel New York City zu überqueren. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, welch dramatische Szenen sich vor der Küste von Nantucket abspielen sollten, als der Luxusliner mit dem ostwärts fahrenden Passagierschiff „Stockholm“ kollidierte. Die Hälfte der Rettungsboote konnte nicht verwendet werden, da die „Andrea Doria“ starke Schlagseite entwickelte. Nur die schnelle Reaktion anderer Schiffe verhinderte eine ähnliche Katastrophe wie 1912 bei der „Titanic“, sodass von den über 1.700 Menschen an Board immerhin 1.660 überlebten.

Reiseerinnerungen

Der Name Wilhelm Holzbauer findet sich auch auf der Passagierliste des Ozeandampfers „SS United States“ von New York nach Le Havre und Southampton vom 24. April 1959. Holzbauer unternahm während dieses dreijährigen Aufenthalts in Amerika mit seiner damaligen Partnerin Traudl Bayer (damals Gertraud Hutter) ausgedehnte Reisen, die vor allem zu den Bauten Frank Lloyd Wrights führten. 2008 gelangte aus dem Nachlass von Traudl Bayer ein Konvolut von Erinnerungen an diese gemeinsamen Reisen an das Architekturzentrum Wien: Schiffstickets, Broschüren und Menükarten, aber auch Dias und 8-mm-Filme geben private Einblicke in die frühen Jahre seiner Karriere, bevor er zu den gefragten Architekten dieses Landes avancierte.