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Die U3-Station beim Volkstheater von Kurt Schlauss

Objekt aus der Sammlung

Zeichnung einer U-Bahn-Station mit Zug

Kurt Schlauss, U-Bahn-Station Volkstheater, Wien, AT, 1980–1991
© Zeichnung: Architekturzentrum Wien, Sammlung

Wie eine Zeichnung aus den 1950er-Jahren mutet dieses Blatt an, dessen Zentralperspektive uns förmlich auf den Bahnsteig zieht. Fast hat man das Gefühl, den Windstoß der heranfahrenden U-Bahn zu spüren.

Der in Grau-Orange-Tönen gehaltene Entwurf stammt allerdings aus den 1980er Jahren, denn die Planungen für die U3-Station beim Volkstheater datieren von 1980–1991. Für die Gestaltung zeichnete der Architekt Kurt Schlauss verantwortlich. Auch das Mosaikfries von Anton Lehmden beruhte auf einer Initiative von Schlauss, der wiederholt bildende Künstler in seine Projekte miteinbezog. Zu diesem Zeitpunkt war der Architekt längst kein Unbekannter mehr – zumindest im Zusammenhang mit der Gestaltung diverser U-Bahn-Stationen. Bereits Ende der 1960er Jahre hatte er die erste U-Bahn-Station Wiens geplant – den Karlsplatz. Auch danach mischte er immer wieder bei Neugestaltungen der U2 und verschiedener U6-Stationen sowie eben bei der U3-Station Volkstheater mit. Mit diesen markanten Stationen schrieb sich Schlauss zwar ins kollektive Gedächtnis der Wiener*innen ein, sein Name jedoch fand kaum Eingang in die Architekturgeschichte Österreichs.

Foto eines Modells einer U-Bahn-Station
Kurt Schlauss, U-Bahn-Station Volkstheater, Wien, AT, 1980–1991
© Foto: Architekturzentrum Wien, Sammlung
Foto eines Modells einer U-Bahn-Station
Kurt Schlauss, U-Bahn-Station Volkstheater, Wien, AT, 1980–1991
© Foto: Architekturzentrum Wien, Sammlung
Zeichnung mit zwei Häusern mit Zug auf einer Brücke
Kurt Schlauss, U-Bahn-Station Volkstheater, Wien, AT, 1980–1991
© Zeichnung: Architekturzentrum Wien, Sammlung

 

Kurt Schlauss wurde 1924 in Wien geboren. Seine erste fachliche Ausbildung erhielt er 1938–1942 an der Höheren Staatsgewerbeschule in Wien. Danach folgten zwei Semester Architekturstudium an der Akademie der bildenden Künste bei Alexander Popp, das Schlauss 1943 an der Technischen Hochschule Wien fortsetzte. 1947 schloss er mit Auszeichnung ab, 1953 folgte die Promotion. Bereits ab 1948 war er als freischaffender Architekt tätig – parallel dazu verfolgte er auch eine akademische Karriere an der Technischen Hochschule (1956–1967) und an der Hochschule für Bodenkultur (1964–1973). 1974 erhielt er den Titel eines ordentlichen Professors. Er starb 2005 in Wien.