Highlight

Das Verschwinden einer architektonischen Ikone der 1970er Jahre

Geschichte aus der Sammlung

Wohnanlage Innenhof

Anton Schweighofer, Stadt des Kindes, 1140 Wien, 1969–1974, Blick in die Erschließungsachse
© Architekturzentrum Wien, Sammlung, Foto: Barbara Pflaum

Die Demolierung von Anton Schweighofers Stadt des Kindes erschütterte eine breite Öffentlichkeit. Eine Reihe von Solidaritätskundgebungen und Protesten konnte den Abbruch des bedeutendsten sozialpädagogischen Konzepts aus den 1970er Jahren in Wien nicht verhindern.

Als pädagogisches Reformprojekt der Zweiten Republik verfolgt die Stadt des Kindes den innovativen Ansatz, den Kindern und Jugendlichen – entgegen der üblichen „geschlossenen Heimhaltung“ – eine auch baulich „offene“ Form anzubieten. Die von Anton Schweighofer als Idealstadt geplante Anlage ist um einen linearen Straßenraum organisiert. Neben den Wohneinheiten und Familienhäusern gab es für die Bewohner*innen ein vielfältiges Angebot an gemeinsamer Infrastruktur (u. a. Schwimmbad, Theater, Turnsaal), die auch für die Öffentlichkeit nutzbar war und so eine Anbindung an die städtische Umgebung ermöglichte.

Schließung und Teilabbruch

2002 wurde die „Stadt des Kindes“ geschlossen. Im August 2008 wurde mit dem Teilabbruch begonnen. Das Az W beauftragte eine ausführliche Fotodokumentation und es gelang durch selbst durchgeführte Notbergungen vor Ort, Teile der Möblierung für die Sammlung zu sichern.