Die 11. Ausgabe des internationalen Open Air Architekturfilmfestivals präsentiert Dokumentarfilme, Kurzfilme und Experimentalfilme zum Thema „Re-Learning Architecture. Über das Verlernen und Wiedererlernen von Architektur“.
Mi 02., 09., 16., 23.08., jeweils ab 20:30
Architekturzentrum Wien – im Hof, bei Schlechtwetter im Az W Podium
Leistbarkeit, Kreislauffähigkeit und eine radikale Dekarbonisierung im Bauwesen werden die Gestalt und Praxis von Architektur in Zukunft maßgeblich verändern. Ist es angesichts dieser dringend benötigten Bauwende an der Zeit, Architektur neu zu lernen, zu lehren und zu praktizieren? Inwiefern müssen grundlegende Entwurfstechniken wie das Bauen mit Bestand ins Curriculum einfließen? Welche Rolle spielen Nutzer*innen, Architekt*innen und Planer*innen in einem systemischen Wandel von Architektur und Urbanismus? Wie (ver)handeln in einem Bereich, dessen Projektphasen sich über Jahre strecken? Bauen wir heute die Fehleinschätzungen von gestern? Sollen wir überhaupt noch bauen? Das Festival unter freiem Himmel lädt Film- und Architekturbegeisterte zum Verweilen und gegenseitigen Austausch ein.
Kuratorinnen: Lene Benz, Marlene Rutzendorfer
In Kooperation mit wonderland – platform for european architecture und dem MuseumsQuartier Wien
PROGRAMM
Un/Geteilte Räume
Mi 02.08.2023, ab 20:30
klappe7, AT 2022, 08:46 min, dOF, R: Lisa Blenk, Johanna Maierhofer, Lena Pfeufer, Liliya Velikova
klappe7 entstand im Rahmen einer Lehrveranstaltung an der TU Wien und widmet sich in Gesprächen dem ehemaligen Nordwestbahnhof und der Zukunft des Areals aus der Perspektive seiner Anrainer* innen.
The Originals, USA 2022, 10:32 min, OmeU, R: Cristina Costantini, Alfie Koetter
Es war einmal in Brooklyn. Fünf Freunde erzählen in diesem Animationsfilm von ihrer Kindheit und dem Alltag der 1970er Jahre in ihrer Straße in Carroll Gardens, New York.
Best in the World, DK 2022, 57:00 min, OmeU, R: Hans Christian Post
Von einer Stadt, die Anfang der 1990er Jahre am Rande des Bankrotts stand, hat Kopenhagen einen enormen Wandel vollzogen und wird mittlerweile als eine der lebenswertesten Städte der Welt bezeichnet. Doch heute ist die soziale und wirtschaftliche Kluft zwischen den Besitzenden und Besitzlosen so weit gewachsen, dass die Stadt von damals so manchem lebenswerter erscheint als die polierte Version von heute.
Vom Klang der Resilienz
Mi 09.08.2023, ab 20:30
KlangKörperKrach, AT 2022, 03:53 min, ohne Dialog, R: Julia Bertermann, Adrian Hänsel, Gabriele Morkunaite, Klaus-Michael Urban
Der zweite Kurzfilm im diesjährigen Programm, der an der TU Wien entstand, widmet sich einer Annäherung an die Stadt über den Klang ihrer Materialien, Räume und Orte.
Milaap – where the salt meets the sweet water, PK 2023, 15:00 min, OmeU, Team: Marvi Mazhar, Zohaib Kazi, Abuzar Madhu
Drei Frauen erzählen in Gedichten, Liedern und überliefertem Wissen ihre Lebensgeschichte, die aufgrund einer nachlässigen Stadtplanung stark von Umweltzerstörung und Landnahme geprägt ist. Europapremiere!
Big Ears Listen with Feet, F/TH 2022, 93:00 min, OmeU, R: Ila Bêka, Louise Lemoine
Boonserm Premthada ist einer der bedeutendsten thailändischen Architekt*innen der Gegenwart. Von Geburt an gehörlos, nimmt er uns mit auf einen Spaziergang mit einem Elefanten, der Geräusche hauptsächlich über seine Füße wahrnimmt. Inspiriert von dieser Art der Wahrnehmung hat Boonserm eine Architektur der Sinne entwickelt.
Orte, die Geschichte(n) erzählen
Mi 16.08.2023, ab 20:30
Saving Some Random Insignificant Stories, AT 2022, 13:50 min, OmeU, R: Anna Vasof
Zwei Tage nach einer verheerenden Überschwemmung dreht die Künstlerin einen Abschiedsfilm vom Elternhaus in Griechenland – eine Spurensuche.
To Remain in the No Longer, CA 2023, 38:00 min, OmeU, R: Joyce Joumaa, CCA
1962 wurde Oscar Niemeyer eingeladen, ein internationales Messegelände in der Stadt Tripoli im Libanon zu entwerfen, das jedoch nie fertiggestellt wurde. Joyce Joumaa untersucht, wie Architektur in einem Staat funktioniert, der seine Fürsorgepflicht vernachlässigt und von sozioökonomischen Krisen gebeutelt wird.
Gurbet is a Home now, DE 2021, 62:08 min, OmeU, R: Pinar Öğrenci
Der Film ist eine kritische Auseinandersetzung mit den städtebaulichen Grundsätzen im Berlin der 1980er Jahre, die Migrant*innen durch Belegungsquoten verdrängten. Anhand von Fotos und Interviews stellt Pinar Öğrenci persönliche Erfahrungen von Gastarbeiter*innen in den Mittelpunkt und erzählt so ein zentrales Stück Kreuzberger Geschichte.
Paläste des Alltags
Mi 23.08.2023, ab 20:30
Bernoullistrasse 1, AT 2022, 06:47 min, OmeU, R: Lorenz Zenleser, Laura Mann, Robert Bettinger
Das brutalistische Gebäude der Volkshochschule Donaustadt steht just auf dem teuersten Baugrund des Bezirks. Der Abriss ist für 2024 geplant. Wie sieht das die Nachbarschaft?
Wrinkels, MEX 2023, 10:00 min, OmeU, R: Daisy Ziyan Zhang
Menschen altern, Gebäude altern – so auch dieses im Zentrum von Mexiko-Stadt: Es wurde in den 1970er Jahren gebaut, durch ein Erdbeben zerstört, verlassen, repariert und gepflegt. Der Film begibt sich auf die Suche nach einer alternativen Lesart der architektonischen Autor*innenschaft und stößt dabei auf den Alltag der Bewohner*innen.
City Symphony, USA 2022, 05:39 min, OmeU, R: Lucy Walker
Der Film wirft einen poetischen Blick auf das städtische Mit- und Nebeneinander während eines heißen Sommers in einem New Yorker Freibad, im Hintergrund ertönen die Klänge des Spirituals “Oh what a beautiful City”.
27 Storeys, AT/DE 2023, 82:00 min, OmeU, R: Bianca Gleissinger
27 Stockwerke, 10.000 Menschen: Der weltberühmte Wohnpark Alterlaa in Wien gilt als ikonisches Monument und Palast sozialer Utopie. Bianca Gleissinger kehrt in ihrem humorvollen Debütfilm an den Ort ihrer Kindheit zurück und gibt neue Einblicke in das soziale Biotop.