Das Bauen ist aktuell für einen großen Teil des globalen Ressourcenverbrauchs verantwortlich. Soweit die schlechte Nachricht. Die gute ist, dass ressourcensparende Architektur ein riesen Hebel in der Klimakrise ist. Das Architekturzentrum Wien beschäftigt sich in seinen Programmen intensiv damit, was Architektur dazu beitragen kann, die Zukunft zu reparieren und den Planeten mit seinen Bewohner*innen am Leben zu erhalten.
Fragen der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, alternative Energiekonzepte, Maßnahmen gegen den Klimawandel und für Klimaanpassung oder auch Fragen zum sparsamen Flächenverbrauch in Architektur und Stadtplanung sind Themenbereiche, die wir im Rahmen unserer Ausstellungen, Forschungsprojekte, Symposien, Workshops, Vorträge, Diskussionen, Exkursionen im Stadtraum oder auch Ausstellungsführungen verhandeln.
2019 hat das Az W die Ausstellung „Critical Care. Architektur für einen Planeten in der Krise“ konzipiert, die erstmals das Konzept von Care (Sorgetragen) auf Architektur und Urbanismus anwendet. Sie versammelt 21 internationale Case Studies zu ökologischer und sozialer Gerechtigkeit im Bauen und vergleicht sie systematisch. Im Zuge dieser Schau wurde auch der Innenhof der Ausstellungshalle begrünt und so einerseits ein angenehmes, kühlendes Raumklima im Inneren der Halle, zum anderen eine deutliche Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Innenhof erzielt. Die erfolgreiche Ausstellung tourte drei Jahre lang durch Europa.
Die Az W-Ausstellung „Boden für Alle“ (2020–2023) zeigte die dramatischen Auswirkungen des enormen Flächenverbrauchs für Klima, Ernährungssicherheit und sozialen Zusammenhalt auf und vermittelte die Voraussetzungen für einen verantwortungsvollen Umgang mit der endlichen Ressource Boden. Auch diese Schau tourte drei Jahre lang mit 25 Stationen durch ganz Österreich, um die Diskussion in kleineren Gemeinden zu befördern und Alternativen aufzeigen.
Auf der europäischen Ebene engagiert sich das Az W seit Jahren im Advisory Board und in der Jury des Preises der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur „EU Mies-Award. Europas beste Bauten“ und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die nachhaltigste Architekturpraxis, nämlich Umbau und Sanierung, stärker in den Fokus rückt.
Das Architekturzentrum Wien nutzt alle Möglichkeiten, Dialoge zu eröffnen und Signale zu setzen. Seit 2020 ist das Az W Mitglied bei #MuseumsForFuture im Rahmen von #FridaysForFuture und seit 2021 Teil des Projektes „17 Museen x 17 SDGs“, das von ICOM und dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport ins Leben gerufen wurde. Die Zertifizierung mit dem Österreichischen Umweltzeichen ist ein weiterer konsequenter Schritt hin zum Grünen Museum und zu unserem Bekenntnis zur Nachhaltigkeit.
Neben der inhaltlichen, bewusstseinsbildenden Ausrichtung werden die Themen energetischer, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung auch im operativen Betrieb und in unserer täglichen Museumsarbeit großgeschrieben. Entlang der Vorgaben der Ökozertifizierung „Das Österreichische Umweltzeichen“ und darüber hinaus setzt das Az W die Kriterien in den Bereichen Management und Kommunikation, Soziale Nachhaltigkeit, Energie, Wasser, Abfall, Luft / Lärm, Büro / Druck, Reinigung / Chemie / Hygiene, Gebäude / Bauen und Wohnen / Umbauten / Materialeinsatz / Ausstattung, Lebensmittel / Küche, Verkehr / Mobilität, Außenbereich / Freiflächen um. Darüber hinaus werden zusätzlich museumsspezifische Anforderungen für den Shop erfüllt sowie zusätzliche soziale und gesellschaftliche Maßnahmen gesetzt.
Management und Kommunikation
Im Zuge der Bewerbung für das Österreichische Umweltzeichen wurde von der Az W-Umweltbeauftragten und der Geschäftsleitung ein umfangreiches individuelles Aktionsprogramm erarbeitet, welches alle zwei Jahre evaluiert und erweitert wird. Das Programm beinhaltet Maßnahmen für die Bereiche Energie, Wasser, Chemikalien und Abfallwirtschaft, Umbauten und den dazugehörigen Materialeinsatz, soziale Aspekte und weitere Nachhaltigkeitsbereiche, sowie ein detailliertes Abfallwirtschaftskonzept.
Sämtliche Mitarbeiter*innen sind über die Inhalte und die einhergehenden betrieblichen Anweisungen schriftlich informiert und dazu angehalten, diese im Arbeitsalltag umzusetzen. Entsprechende produktive Anregungen seitens des Az W-Teams als auch der Besucher*innen sind gefragt und werden nach Prüfung auf Umsetzbarkeit berücksichtigt.
Sowohl Mitarbeiter*innen als auch Besucher*innen und geladene Vortragende werden über verfügbare ökologisch günstige Verkehrsmittel für die An- und Abreise zum Az W in Kenntnis gesetzt.
Sämtliche Drucksorten des Az W (Plakate, Programmhefte, Flyer, Einladungskarten) entsprechen den Kriterien Österr. Umweltzeichen und sind damit versehen.
Der Strom-, Wärme und Wasserverbrauch wird regelmäßig erhoben, genauso wie die Verbrauchsdaten von Wasch- und Reinigungsmitteln sowie anderen Chemikalien, die hauptsächlich in der hauseigenen Werkstätte zum Einsatz kommen, damit bei Bedarf gegengesteuert werden kann. Alle Geräte werden jährlich fachmännisch gewartet. Geräte mit Kältemitteln und Klimaanlagen mit fluorierten Treibhausgasen kommen grundsätzlich nicht zum Einsatz.
Soziale Nachhaltigkeit / Maßnahmen für Mitarbeiter*innen
Zwischen Direktion/Geschäftsleitung und den Az W-Mitarbeiter*innen finden regelmäßig Mitarbeiter*innengespräche statt, ebenso werden gemeinsame Betriebsausflüge durchgeführt.
Für die Mitarbeiter*innen stehen ICOM-Karten, die weltweit Gratis-Museumsbesuche in Partner-Institutionen ermöglichen, zur Verfügung.
Die Gestaltung und Möblierung jedes Arbeitsplatzes erfolgt nach medizinischen und ergonomischen Maßstäben sowie einem individuellen Gestaltungsspielraum.
Die Arbeitszeiten der Mitarbeiter*innen bieten in gegenseitiger Abstimmung die größtmögliche Flexibilität.
Für jede/n Mitarbeiter*in stehen Bio-Kaffee und Tees zur freien Verfügung.
Die verpachtete Cafeteria im Architekturzentrum Wien gewährt Essenrabatte für Az W Mitarbeiter*innen.
Jede/r Mitarbeiter*in des Az W erhält ein Freiexemplar der hauseigenen Publikationen.
Diversity Management
Das Architekturzentrum Wien möchte Menschen mit besonderen Bedürfnissen und sozial benachteiligten Personen einen Museumsbesuch ermöglichen. Alle Ausstellungsräumlichkeiten sind barrierefrei zugänglich und im Vortragsraum und in der Cafeteria befindet sich jeweils ein behindertengerechtes WC.
Besucher*innen mit besonderen Bedürfnissen erhalten gegen Vorlage eines ent-
sprechenden Ausweises ermäßigten Eintritt. Darüber hinaus bietet das Architekturzentrum Wien ein spezielles Vermittlungsangebot für Besucher*innen mit besonderen Bedürfnissen. Kulturpassbesitzer*innen, Beschäftigungslose und geflüchtete Menschen aus der Ukraine haben freien Eintritt zu den Ausstellungen.
Für Studierende gilt mittwochs von 17:00–19:00h freier Eintritt in die Ausstellungen.
Weiters gibt es konkrete Angebote für Gästegruppen wie Alleinerzieher*innen – ,,Single mit Kind“, homosexuelle Paare und Familien. Auf eine geschlechtssensible Sprache wird auf allen Kommunikationsmedien des Betriebes (Website, Drucksorten, Social Media) seit langem Wert gelegt.
Mit seinem Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm nimmt das Az W Umweltkommunikation und Bildung in vielfältiger Weise wahr, wie unter anderem die erfolgreichen Ausstellungen „Critical Care. Architektur für einen Planeten in der Krise“, „Boden für Alle“ aber auch „Yasmeen Lari. Architektur für die Zukunft“ und deren Begleitveranstaltungen eindrucksvoll unter Beweis stellen.
Bei den Zulieferbetrieben wird auf Umweltstandards geachtet und werden diese eingefordert. Vorhandene Umweltzertifikate und die Regionalität von Betrieben spielen bei der Auftragsvergabe eine zentrale Rolle. So besitzt ein Großteil der beauftragten Hauptlieferanten und Dienstleistungserbringer diverse Umwelt-Zertifikate. Soweit möglich wird auf online-Versand verzichtet und bei lokalen Betrieben vor Ort eingekauft.
Energie
Die Gebäude, in denen die Ausstellungs- und Bürogebäude des Az W untergebracht sind, sind denkmalgeschützt und werden von der MuseumsQuartier Errichtungs- und BetriebsgesmbH verwaltet. 100 % des Stroms aus dem öffentlichen Netz stammen aus erneuerbaren Energiequellen.
Das Az W erfüllt laut dem Protokoll des Österreichischen Umweltzeichens für Tourismus und Freizeitwirtschaft die Mindestanforderungen einer energiesparenden Beleuchtungstechnik. Energiesparlampen oder LEDs werden teilweise bereits eingesetzt. Im Jahr 2022 entsprachen 40 % der gesamten Leuchtmittel mindestens der Energieeffizienzklasse A++.
Mit der Nach- und Umrüstung auf energiesparende Beleuchtungstechnik und Leuchtmittel (LED) wurde 2023 in 2 Ausstellungshallen begonnen und sie soll im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten auf sämtliche Räumlichkeiten des Az W, inklusive der Sammlungsdepothallen rasch fortgesetzt werden.
Ein weiteres Ziel im Sinne der Energieeinsparung ist es, die Sammlungsdepothallen des Az W thermisch zu ertüchtigen und ein energieeffizienteres Heiz- Kühlsystem mittels Wärmepumpe und Photovoltaikanlage zu realisieren.
Auf energieeffiziente Lichtschaltung und Computer-Nutzung wird selbstverständlich geachtet. Bei elektronischen Geräten – insbesondere bei deren Neuanschaffung – wird eine Zertifizierung in Hinblick auf Energieeffizienz (z. B. Energy Star) berücksichtigt.
Wasser
In Bezug auf wassersparende Maßnahmen weisen alle WCs im Az W manuelle Spülstopptasten bzw. ein 2-Tastensystem auf.
Das Az W ist an die kommunale Abwasserbehandlungsanlage angeschlossen. Auf einen sparsamen Umgang mit der Ressource Wasser wird generell hingewiesen.
Abfall
Gemäß des vom Az W ausgearbeiteten Abfallwirtschaftskonzepts sind überall im Haus Einrichtungen zur Abfalltrennung vorhanden. Mitarbeiter*innen werden zur Mülltrennung und Abfallvermeidung angehalten. Schriftliche Anweisungen hängen aus. Gefährliche Abfälle werden getrennt, gesammelt und in geeigneter, vorschriftsmäßiger Weise entsorgt.
Gebrauchtes Ausstellungsmaterial wie beispielsweise Möbel, Textilien, aber auch elektronische Geräte aus dem Bürobetrieb etc. werden, soweit möglich, einer weiteren Nutzung zugeführt. Das Architekturzentrum Wien legt Wert darauf, dass Materialien nach dem Abbau so weit wie möglich weiterverwendet werden können. Das Az W arbeitet hier insbesondere auch mit der VinziRast (gaupenraub), den Materialnomaden sowie dem Baukarussell zusammen, damit Materialien aus einer Ausstellung einer weiteren Verwendung zugeführt werden können. Sofern notwendig, bedient sich das Az W für die Entsorgung dieser nicht wiederverwertbaren Materialien bei Spezialfirmen.
Über „Stifter helfen“ kauft das Az W in manchen Fällen gebrauchte Geräte. Gebrauchte, aber funktionierende Altgeräte im Bereich Computer und Telefon werden teilweise über „SOCIUS Österreich“ zum Recycling gebracht. Das jährliche Abfallaufkommen wird laufend beobachtet und dokumentiert.
Luft / Lärm
Sämtliche Betriebsstandorte des Az W sind als Nichtraucherbetriebe deklariert. Rauchen ist nur außerhalb der Räumlichkeiten gestattet.
Büro / Druck
Die im Az W verwendeten Büropapiere sowie Briefpapier und Kuverts tragen alle ein Umweltzeichen (Nautilus classic 80g, A4 + A3 / Blauer Engel, EU Ecolabel) bzw. bestehen aus 100 % Recyclingpapier. Das Papier für externe Druckaufträge trägt ein Umweltzeichen (Munken Lynx, Claro Bulk [Programmhefte] und Amber Graphic [Drucksorten] / Österreichisches Umweltzeichen) und wird in zertifizierten Druckereien erstellt und gekennzeichnet (Druckerei Bösmüller Print Management GesmbH & Co KG / Österreichisches Umweltzeichen). Plastikluftpolsterkuverts wurden im Zuge der Maßnahmen zur Erlangung des Österreichischen Umweltzeichens durch Papierpolsterkuverts ersetzt.
Reinigung / Chemie / Hygiene
Die Lagerung, Verwendung, Handhabung und Entsorgung von Chemikalien wird ordnungsgemäß durchgeführt und verwaltet. Die Verwendung von potenziell belastenden Produkten wird minimiert und nur vorgenommen, wenn unschädlichere Produkte oder Verfahren nicht verfügbar sind. Desinfektionsmittel werden nur eingesetzt, wo dies zur Erfüllung gesetzlicher Hygienebestimmungen notwendig ist. Außerdem sind Schmutzschleusen (Fußmatten etc.) in allen Haupteingangsbereichen des Betriebs vorhanden. Auf Einsatz chemischer Abfluss- und Rohrreiniger sowie von WC-Beckensteinen und Pissoirsteinen wird im Az W zur Gänze verzichtet. Sämtliche eingesetzten Handspülmittel, Maschinengeschirrspülmittel und Allzweckreiniger besitzen ein Umweltzeichen. Toilettenpapier und Küchenrollen sind aus 100 % Altpapier oder besitzen das Österreichische Umweltzeichen.
Gebäude / Bauen und Wohnen / Umbauten / Materialeinsatz / Ausstattung
Eine barrierefreie Nutzung der Ausstellungsräumlichkeiten ist möglich und mind. 60 % der Bürogeräte des Az W erfüllen die Kriterien für die Vergabe des Energiesterns (Energy Star).
Bei Weiter- oder Umbauten setzt das Az W sowohl auf reuse als auch auf low tech und nature based, das bedeutet, sowenig Technik und diese so nachhaltig und effizient wie möglich. Diese Vorgaben konnten 2022/23 bei den Adaptierungen unserer Schausammlungs- und Shopräumlichkeiten im MQ bereits realisiert werden.
Die gleiche Haltung liegt der angestrebten Sanierung und Umrüstung des Sammlungsdepots und Research Centers in Möllersdorf (NÖ) zugrunde – thermische Außenhüllen, Ertüchtigung der Hallen und Umrüstung auf eine effizientere Energiebereitstellung mittels Wärmepumpe und Photovoltaik.
Lebensmittel / Küche / Veranstaltungen
Getränke (ausg. Wein und Spirituosen) werden überwiegend in Mehrweggebinden (Fässer, Container, Zapfanlagen, Mehrwegflaschen) eingekauft. Getränkedosen werden nicht angeboten. Auf Portionspackungen wird gänzlich verzichtet. Einmal-Papiertischtücher und Einweg-Dekorationen werden im Az W ebenfalls nicht verwendet.
Mindestens zwei als ethisch, sozial und ökologisch verträglich (z. B. fair trade) zertifizierte Produkttypen werden angeboten.
Das Az W bietet 2–4 x im Jahr Essen für seine Gäste an (Sommerfest, Neujahrsfest, 2 Kleinkonferenzen). Es wird dabei ausschließlich mit Caterern mit einem Umweltzeichen bzw. mit Bioprodukten gearbeitet.
Verkehr / Mobilität
Das Az W im MuseumsQuartier ist zentral gelegen und hervorragend zu Fuß, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Folgende öffentliche Verkehrsmittel halten in unmittelbarer Nähe unseres Museums:
U-Bahn: U2 MuseumsQuartier, U2/U3 Volkstheater
Straßenbahn: 49 Haltestelle Volkstheater
Bus: 48A Haltestelle Volkstheater, City Bus 2B Haltestelle MuseumsQuartier
Ausreichend Fahrradständer sind sowohl vor dem MQ als auch im Hof des Architekturzentrum Wien vorhanden.
Das Sammlungsdepot des Az W liegt in fußläufiger Nähe zum Bahnhof Traiskirchen, somit sowohl von Mitarbeiter*innen als auch Forscher*innen optimal öffentlich erreichbar.
Außenbereich / Freiflächen
Die Bepflanzungen der Außenflächen (Bäume, Sträucher, Hecken) erfolgte bereits ausschließlich mit einheimischen Pflanzenarten und ohne Einsatz von Pestiziden. 2019 hat das Az W die Ausstellung „Critical Care. Architektur für einen Planeten in der Krise“ konzipiert, die erstmals das Konzept von Care (Sorgetragen) auf Architektur und Urbanismus anwendet. Im Zuge dieser Schau wurde der Innenhof der Ausstellungshalle begrünt und damit konnte ein angenehmes, kühlendes Raumklima im Inneren der Ausstellungshalle und des angrenzenden Veranstaltungsraumes geschaffen werden. Mittels der natürlichen Nachtkühlung wurde eine erkennbare Reduzierung der Raumtemperatur in den Innenräumen erzielt.
Museumsspezifische Anforderungen
Das Bildungsprogramm bzw. das Bildungsangebot des Betriebes fördert die Auseinandersetzung mit den Kriterien der Bildung für nachhaltige Entwicklung im Rahmen der Vermittlungsarbeit (Ausstellungen wie z. B. „Critical Care“ oder „Boden für Alle“).
Bei Beauftragung externer Personen werden ausschließlich fachlich geschulte und qualifizierte Restaurator*innen beauftragt und Nachweise zur Qualifikation der angestellten bzw. vom Betrieb beauftragten Mitarbeiter*innen werden verlangt.
Einzulagernde Bauteile/Materialien/Mobiliar werden sachgerecht gewartet, um einen möglichst langen Einsatz zu gewährleisten (langfristig ->Lager Möllersdorf, kurzfristig -> Werkstatt). Außerdem werden temporäre Gebäude oder Aufbauten (für Ausstellungen) soweit möglich wieder verwendet oder rückgebaut und/oder sortenrein getrennt und nach gesetzlichen Vorgaben verwertet/entsorgt.
Es kommen vielfach recycelte und reused Materialien zum Einsatz. Ausstellungseinrichtungen oder Geräte werden teilweise an sozioökonomische Betriebe weitergegeben.
Der Einsatz von Einwegfolien wird auf ein Mindestmaß begrenzt. Mehrwegverpackungen kommen bei Sammlungsbeständen und Ausstellungsdisplays zum Einsatz.
Das Architekturzentrum Wien ist mit dem Österreichischen Museumsgütesiegel ausgezeichnet.
Anforderungen Shop
Es werden hauptsächlich Eigenpublikationen des Az W angeboten, die zum Thema Architektur und kulturelles Erbe wissenschaftlich erarbeitet werden. Es werden ausschließlich Produkte ohne Batterie- und Akkubetrieb verkauft und auf zusätzliche Dekoration verzichtet.
Der Shop und Kassabereich wird ausschließlich mit inhaltlich versierten und im Az W angestellten Personen besetzt.
Werden Sie gemeinsam mit uns aktiv und helfen Sie uns, unser Museum noch grüner zu machen. Wir freuen uns auf Ihre Anregungen und Ihr Feedback unter: office@azw.at
Mehr zum Österreichischen Umweltzeichen erfahren.
Az W goes Klimafit
Das Sammlungsdepot des Az W wird klimafit
Die rege Nachfrage von nationalen und internationalen Forscher*innen nach unserer Architektursammlung und die Zusammenführung von Depothallen waren 2023/24 der Auslöser, das Sammlungsdepot, in dem sich die Sammlungsbestände des Az W befinden, zukunftstauglich und klimafit zu machen. Unserem allgemeinen Credo „low-tech and nature-based“ folgend, war es uns auch hier ein Anliegen, so ressourcenschonend wie möglich auf allen Ebenen vorzugehen.
In der nunmehr 90 m langen und 30 m breiten Depothalle (ca. 2.700 m²) wurden das komplette Heizsystem, ausgestattet mit einer Wärmepumpe und einer 40 kWp PV-Anlage, adaptiert. Dadurch werden 119.500 kWh pro Jahr eingespart. Die veraltete Neonröhrenbeleuchtung wurde auf ein hocheffizientes LED-Beleuchtungssystem umgerüstet, um sowohl eine effizientere Ausleuchtung als auch eine Kostenreduktion zu erzielen. Durch die Umrüstung wird eine prognostizierte Einsparung von rund 30.000 kWh pro Jahr möglich.
Darüber hinaus wurden weitere klimatische Maßnahmen an Fenstern, Toren und Türen zur Verbesserung der thermischen Qualität des Gebäudes durchgeführt. Mit diesen Maßnahmen soll eine Reduktion des Endenergieverbrauchs um 82 % (189.500 kWh/a) und eine Reduktion der CO₂-Emissionen um 85 % (37,0 t/a) erreicht werden.
Im Rahmen eines Raum-im-Raum-Konzepts wurde ein neues Research-Center für die wissenschaftliche Aufarbeitung und für Einsichtnahmen errichtet.
Im Rahmen der Klimafit-Initiative des BMKÖS war es uns ebenfalls möglich, am MQ-Standort alle Räume im Museum kontinuierlich auf LED-Beleuchtungssysteme umzustellen, wodurch jährlich insgesamt 48.636 kWh eingespart werden.
Die Klimafit-Initiative ermöglichte zudem den Austausch der Fensterflächen mit wärmeeintragreduzierenden Spezialgläsern im Az W-Haupteingangsbereich (Kassa, Shop). Die vorhandenen Verglasungen wurden durch Spezialgläser mit einem g-Wert von 0,29 ersetzt. Dies reduziert die sommerliche Überhitzung und den Kühlbedarf erheblich, was zu einer signifikanten CO₂-Einsparung führt. Zusätzlich verringert die neue Verglasung dank des verbesserten U-Wertes die Wärmeverluste im Winter (Einsparung Kühlung: 1.661 kWh/a; Einsparung Heizung: 4.706 kWh/a).
Die gesamten Bauarbeiten sollen 2024 abgeschlossen werden.
Diese Projekte wurden aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Klimafit“ durchgeführt.