Der erst 32-jährige Hans Hollein wurde 1966 von Christa und Kaspar Ludwig Metek mit der Planung eines Modegeschäfts in der Wiener Innenstadt beauftragt. Ein Jahr später fertiggestellt, prägt die Intervention das Stadtbild bis heute.
Bereits für sein erstes realisiertes Projekt, das Kerzengeschäft Retti am Kohlmarkt, erhielt Hans Hollein (1934–2014) im Jahr 1966 den renommierten Reynolds-Preis. Ähnlich wie das Retti ist auch die Modeboutique CM in der Tegetthoffstraße 3 ein Umbau eines Ladenlokales im historischen Bestand des 1. Bezirkes.
Schon von Weitem ist die prägnante Form eines segmentierten, unvollendeten Kreises, welcher in die Schrift übergeht und sich im Logo wiederfindet, sichtbar. Das flächige Portal aus geschliffenem und eloxiertem Aluminium, getöntem Glas und orangem Kunststoff stellt nur eine dünne Trennschicht zwischen der Außenwelt und dem lediglich 19,5 m² großen Verkaufsraum dar. Es nimmt, wie bei Retti, Klima- und Lüftungsgerät auf. Der Schriftzug Christa Metek wurde in grünem Plexiglas ausgeführt. Im Inneren befinden sich auf einer Schiene bewegliche Leuchtkörper in den Ecken des Portals.
Ein modulares System aus glasfaserverstärkten Polyesterelementen in zwei unterschiedlichen Größen (1,86 x 1,86 m und 1,86 x 2,10 m) bestimmt die geometrische Ordnung des Geschäfts. Diese umgeben den Raum und nehmen Funktionen wie Umkleidekabinen, Spiegel, Regale, Hängefächer oder Lagerflächen auf, wobei die Wandelemente mit einem weißen Hartlack versiegelt und die Deckenelemente transluzent sind. Ursprünglich war der Boden in sandfarbenem Velours gehalten, die Kabinenvorhänge gelb und die Kabinenwandverkleidung sowie der Tisch orange. In der gelben, räumlich durch eine Stufe abgesetzten Auslage wurden Stoffe und Kleidungsstücke auf farbigen Plexiglas-Möbeln drapiert. Heute beherbergt die Boutique ein Vintage Bekleidungsgeschäft.