Architektur.Film.Sommer 2017
Die Zukunft von Gestern
Kinoabende im Hof des Az W
Der Eröffnungsabend widmet sich den realisierten und nichtrealisierten Ideen der Stadtplanung der Nachkriegszeit. Wie sähe die Stadt heute aus, wenn jedes Stadtautobahn-, Slumbereinigungs- und Stadterneuerungsprojekt der 50er und 60er-Jahre durchgesetzt worden wäre?
every-one, LV/AT 2015, 9:53 min, ohne Sprache, R: Willi Dorner
Inspiriert von dem Buch „Die Kunst des Handelns“ von Michel de Certeau ist der Film „dem gemeinen Mann“ gewidmet, „dem Helden des Alltags, einer weit verbreiteten Person, den vielen, die unterwegs sind. Diese anonymen Helden sind schon lange unterwegs. Die Darsteller, die gestern noch Familien, Gruppen und Ordnungen symbolisierten, verschwinden langsam. Nun kommt die Zahl, die der Demokratie, der Großstadt, der Verwaltung und der Kybernetik. Eine anpassungsfähige und zusammenhängende Masse, ein dichtes Gewebe wie ein Stoff ohne Riss oder Naht, eine Vielzahl von statistisch erfassten Helden, die Namen und Gesichter verlieren und zur mobilen Sprache von Kalkülen und Rationalitäten werden, welche niemandem gehören. Chiffrierte Verkehrsströme.“ (Michel de Certeau)
Citizen Jane: Battle for the City, US 2017, 92:00 min, eOF, R: Matt Tyrnauer
Im Jahr 1960 schickte Jane Jacobs mit ihrem Buch „The Death and Life of Great American Cities“, in dem sie die Auswirkungen der Umstrukturierung von Städten nach den Prinzipien der Moderne analysiert, Schockwellen durch die Welt der Architektur und Stadtplanung. Als Aktivistin war Jacobs Mitte des 20. Jahrhunderts auch in mehrere Kämpfe involviert, die dem hyperaktiven „Stadtbaumeister“ New Yorks, Robert Moses, Einhalt gebieten sollten. Der Film verfolgt diese von Jacobs und Moses personifizierten Kämpfe um die Stadt, zu einer Zeit, als Urbanisierung und autogerechte Städte ganz oben auf der globalen Agenda standen. Der Film untersucht die Stadt von heute durch die Augen einer ihrer besten Kennerinnen und größten Befürworterinnen. Ein genauer zweiter Blick auf Jacobs Verständnis von Stadt ist angebracht: Viele Lösungsansätze für die schwindelerregende Vielzahl städtischer Fragen, die wir uns heute stellen, können bereits in Jacobs vorausschauenden Texten gefunden werden.
T09_mov_Citizen_Jane_Producer Supplied Trailer.mp4 (225 MB)
Ginny, AT 2015, 5:00 min, eOF, R: Susi Jirkuff
Die Animation „Ginny“ beruht auf der Weiterentwicklung einer Zeitungsstory. Vier Jugendliche, die jüngste etwa 14 Jahre alt, warfen eine Katze aus einem Hochhausfenster hinaus, und zwar viermal hintereinander. Die filmische Umsetzung von Ginny basiert auf einem fiktiven Dialog zwischen einem 14-jährigen Mädchen und einem Psychologen.
In Kooperation mit wonderland – platform for european architecture und dem MuseumsQuartier Wien
Jury Open Call
- Karoline Mayer
- Marlene Rutzendorfer
- Daniela Schulhofer