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Hintergrund 49

18. Wiener Architekturkongress. Platz da! European Urban Public Space

Der 18. Wiener Architekturkongress (19.11.–21.11.2010), der im Rahmen der Ausstellung „Platz da! European Urban Public Space“ (14.10.2010– 31.01.2011) stattfand, widmete sich folgerichtig erneut auf vielschichtige Art und Weise dem Thema des öffentlichen Raumes. Das Ergebnis waren zweieinhalb Tage dichter Information, vor allem aber eine Fülle von kontroversen Standpunkten.

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Beschreibung

Wie bereits die Ausstellung gezeigt hat, haften dem Begriff des „öffentlichen Raumes“ inhaltlich äußerst unscharfe Konturen an, die zu diesen unterschiedlichen Ansätzen führen – und solche sind durchaus auch innerhalb ein und derselben Disziplin feststellbar. Eine schmale, wenn auch starke Basis eines gewissen Common Sense war jedoch sehr wohl unter den geladenen internationalen und heimischen Architekt*innen, Urbanist*innen, Landschaftsplaner*innen, Soziolog*innen, Architekturtheoretiker*innen und Kulturwissenschafter*innen zu orten: Der öffentliche Raum wird wiederholt als strategisches Instrument vereinnahmt, sei es von Stadtplaner*innen, Politiker*innen oder Verantwortlichen aus der Wirtschaft. Wenn die Definitionen auch differieren, er ist ein heiß umkämpftes, stets zu verhandelndes Gut. Spannend war es, die Bandbreite der wechselnden Positionen mitzuverfolgen, die einerseits – auch das wurde diskutiert – vom nicht existenten öffentlichen Raum sprachen, sei es wegen verwaltungstechnischer Modalitäten oder auf Grund seiner physischen Auflösung durch die neuen Kommunikationsmittel wie zum Beispiel das Internet. Andererseits wurde anhand partizipatorischer Initiativen und künstlich initiierter Aneignungsprozesse neues Potenzial für Transformationsprozesse im öffentlichen Raum aufgezeigt.

Das Journal greift themenbezogen die Architekturzentrum Wien Studio-Visits auf, die in Kooperation mit der Vienna Art Week und als Rahmenprogramm zur Ausstellung „Platz da! European Urban Public Space“ drei Wiener Architekturbüros besuchten. Zwei weitere Beiträge geben Aktuelles aus den umfangreichen Tätigkeitsfeldern des Az W wieder: Der Beitrag über Eilfried Huth nimmt Bezug auf das a_schaufenster 14, das dem Thema des nutzerbestimmten Wohnens gewidmet war und Pilotprojekte der 1960er Jahre ebenso wie aktuelle Beispiele diskutierte. In ihren „Bemerkungen zu einem Spalt-Haus aus fotografischer Sicht“ erzählt die Architektin und Fotografin Verena von Gagern von ihren beeindruckenden „Begegnungen“ mit dem Haus Schubert von Johannes Spalt (1920–2010) im oberösterreichischen Altmünster. Mit diesem abschließenden Essay würdigt der Hintergrund einen der einflussreichsten Vertreter*innen der österreichischen Architekturszene nach 1945.