Diskussion
Der Schwarzenbergplatz. Vergangenheit und Zukunft eines Ortes
Vortrag und Diskussion in Kooperation mit dem Wien Museum
Platzdynamik. Zur Entwicklungsgeschichte des Schwarzenbergplatzes
Vortrag Bernadette Reinhold, Kunsthistorikerin
Als Schöpfung der Wiener Ringstraße stellte die Topographie des Schwarzenbergplatzes, sein Platz-Straßen-Zwitterwesen von Anfang an eine gestalterische Herausforderung dar und steht durch die Neugestaltung von Alfredo Arribas erneut im Zentrum des Interesses. Die Dynamik seiner Entwicklung wurde maßgeblich durch seine sozial-politische Konnotierung geprägt, die neben der bis heute wirksamen Präsenz der Industrie und Resten hocharistokratischer Lebenswelten eng mit staatstragenden Ereignissen militärischen Charakters von der Monarchie bis hin zur Errichtung des Denkmals der Roten Armee verknüpft ist. Und auch abseits der „großen Geschichte“ finden sich hier für das Stadtleben relevante und virulente Narrationen. So ist Arribas Planung und vor allem ihre Umsetzung nicht nur in baulicher Hinsicht einer umfassenden Diskussion würdig.
Im Anschluss Diskussion.
Podium
Bernadette Reinhold, Kunsthistorikerin
Christian Kühn, Vorsitzender der Architekturstiftung Österreich
Siegfried Mattl, Insititut für Zeitgeschichte, Universität Wien
Boris Podrecca, Architekt Wien, Juryvorsitz Gutachterverfahren
Erich Petuelli, MA 19 Wien, Architektur und Stadtgestaltung
Moderation:Wolfgang Kos, Direktor Wien Museum
Eine Kooperation mit dem Wien Museum.
Was bisher geschah …
Kaum eine Neugestaltung eines historischen Ortes der Stadt Wien ist bereits vor seiner Fertigstellung so kontrovers diskutiert worden, wie jene des Schwarzenbergplatzes. Nach monatelangem Umbau verleitete die bereits in Teilen erkennbare Fertigstellung zu vorschnellen Urteilen, ohne Rücksicht darauf, dass das neue Gesamtbild der behutsamen baulichen Maßnahmen noch nicht vollständig erkennbar war.
Aus einem Gutachterverfahren ging 1998 das Projekt “Vienna Limelight” des spanischen Architekten Alfredo Arribas als Siegerprojekt hervor, mit dem Ziel einen gestalterischen Eingriff vorzunehmen, welcher der stadtstrukturellen und bauhistorischen Bedeutung dieses urbanen Raumes gerecht wird. Der bereits im Jahr 2002 von dem Architekten im Az W präsentierte Entwurf sieht heute in seiner Realisierung – wie so oft – anders aus. Welche Einflüsse und Faktoren zeichnen hierfür verantwortlich?
Vor der offiziellen Eröffnung Anfang Juni 2004 lädt das Architekturzentrum Wien in Kooperation mit dem Wien Museum zu einer kritischen Auseinandersetzung zu Vergangenheit und Zukunft des Ortes ein. Ziel der Veranstaltung ist es erneut einen konstruktiven Dialog im Spannungsfeld zwischen der Bewahrung historischer Bausubstanz und erforderlicher zeitgenössischer architektonischer Intervention zu initiieren. Eine Präsentation der Historie soll dabei zum breiten Verständnis beider Positionen führen. In der Diskussion werden die Gründe für die Adaptierungen des architektonischen Konzeptes aufgezeigt.